Wie du deine Reichweite bei LinkedIn steigern kannst

LinkedIn will seine Nutzer*innen so lange wie möglich auf der Seite halten. Also versucht der Algorithmus einzuschätzen, was relevant für die Mitglieder ist und spielt diese Inhalte öfter aus. Wichtig sind dabei für LinkedIn so Hinweise wie die Verweildauer auf einem Beitrag sowie die Interaktionsrate.  

Daraus ergeben sich tatsächlich ein paar Ansatzpunkte, die dir bei der Reichweite deiner Beiträge helfen können:

  • Die Anzahl deiner Kontakte oder Follower: Wenn du einen Beitrag veröffentlichst, spielt LinkedIn diesen erst einmal an einen Bruchteil deiner Kontakte aus – Schätzungen gehen dabei von 10 bis 20 Prozent aus. Hast du 100, sind es um die 20 Menschen. Bei 1.000 Kontakte würden dann ca. 100 bis 200 Menschen deinen Beitrag sehen. Die Reichweite steigt also mit der Zahl der Verbindungen. Stellt LinkedIn also nun anhand seines Algorithmus fest, dass der Beitrag Reaktionen erzielt, wird dieser öfters und auch an andere Menschen als deine direkten Kontakte oder Follower ausgespielt. 

  • Ein interessanter Texteinstieg und/oder ein "starkes" Bild: LinkedIn misst, wie lange Nutzer*innen bei einem Beitrag verweilen – die so genannte Dwell-Time. Klicken diese zudem auf "Mehr anzeigen...", wird dies als weiteres starkes Signal gewertet.
    Achte also darauf, dass dein Texteinstieg und/oder das Bild andere Nutzer*innen wie magisch anziehen. Dass das funktioniert, hat viel mit Einfühlungsvermögen, Übung und auch wohl auch ein bisschen Glück zu tun. Zu Beginn steht oft die Frage: Was rührt meine Zielgruppe an? Das wird bei einer Gruppe von Ingenieurinnen etwas anderes sein als bei Markenanwälten. Was dir auf jeden Fall hilft, sind gut ausgearbeitete Kunden-Persona

  • Hier einmal ein Beispiel für einen Texteinstieg (und ein Bild!), das gut funktioniert hat. Es ist ein Dankes-Post zu meinem Freitagsevent mit einem (farb)starken Bild der Referentin. Leider gibt es ja keine Auswertung zu den Personengruppen, die ich mit diesem Post erreicht habe, die Kommentare waren aber für mich ein Anzeichen für die Passung: 
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  • Umfragen und Slideshows: Die beiden Formate Umfragen und Slideshows halten die Nutzer*innen quasi wie von selbst bei deinem Beitrag. Umfragen regen zur Diskussion an und damit oft für eine große Reichweite. Ich zeige einmal ein Beispiel für eine solche Umfrage, wo ich das Down von Facebook genutzt habe, eine humorvolle Umfrage zu starten. Die Reichweite war toll, die Passung weniger, wie ich anhand der Kommentare feststellen konnte. Trotzdem sind diese reichweitenstarken Formate ab und zu sinnvoll, um einfach mal den Kreis der Leute zu erweitern, mit denen du normalerweise in Verbindung stehst: 
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  • Kommentare "stechen" Likes und Shares: Gespräche wertet LinkedIn als relevanter als einfache Likes oder das Teilen eines Beitrags. Wenn du also Reichweite für einen Beitrag willst, sorge dafür, dass es Kommentare gibt. Auch hier steht wieder die Frage im Raum: Wie bekomme ich denn Kommentare? Die Erfahrung zeigt: Wenn du nützliche Inhalte teilst, freuen sich die Leser*innen und bedanken sich. Das gibt schon mal ein paar Kommentare. Oder du nutzt Umfragen, um deine Kontakte zur Interaktion zu bewegen. Beim Teilen ist es durchaus so, dass ein von dir geteilter Beitrag von LinkedIn als wertvoll eingestuft wird – daher sind auch Beiträge, die zum Teilen anregen, wichtig für deine Reichweite. 

  • Die Uhrzeit bedenken: Stell dir vor, du veröffentlichst einen Beitrag, wenn alle schlafen. LinkedIn spielt ihn an 100 Leute aus, keiner reagiert. Dann wird der Beitrag weniger ausgespielt ("Hat ja keinen interessiert!", denkt sich LinkedIn.) Umgekehrt: Von 100 Leuten reagieren 10 – LinkedIn spielt den Beitrag öfters aus. Und testet wieder und wieder. Daher kommt es übrigens auch, dass manche Beiträge bei LinkedIn auch nach Tagen und Wochen immer wieder erscheinen und auch wieder an Schwung gewinnen können.

  • Um die Unterschiede wissen: Ich habe jetzt nur von Beiträgen geschrieben. Artikel sind noch einmal eine ganz andere Baustelle und erfüllen eine ganz andere Funktion [Was genau die Unterschiede sind, habe ich mal in diesem YouTube-Video erklärt]. Bei den Beiträgen ist es übrigens so, dass Text und Bild oder Umfragen gut funktionieren. Videos haben keine besondere Relevanz, können die aber wieder erlangen, wenn du es schaffst, relevant für deine Kontakte zu sein!

  • Beiträge nach der Veröffentlichung nicht editieren: Jedenfalls nicht in der ersten Stunde. Eine neue Untersuchung zum LinkedIn-Algorithmus hat gezeigt, dass es deiner Reichweite schadet, wenn du in der ersten Stunde nach Veröffentlichung editierst. Danach kannst du gern noch einmal bearbeiten.

  • Nicht den ersten Kommentar zum eigenen Beitrag schreiben: Lange hieß es, dass man keine Links zu anderen Websites in einen Post packen sollte. Das sei schlecht für die Reichweite. Nun hat sich gezeigt, dass LinkedIn es nicht mag, wenn du selbst den ersten Kommentar zu einem Beitrag schreibst. Also pack ruhig deinen Link in den eigentlichen Beitrag (finde ich eh viel schöner;-) und überlass das Kommentieren deinen Leser*innen.