Deine (Grob-)Planung: Was soll ich posten? Wie oft und in welchem Format?

Wenn es um das Posten von Beiträgen geht, stehst du vor ein paar entscheidenden Fragen, die viel damit zu tun haben, ob du gern am Ball bleibst und damit dauerhaft sichtbar bei LinkedIn wirst: 

  • Was sollte ich posten?
  • Wie oft sollte ich posten?
  • Welches Format ist das richtige für meine Kunden?
  • Welches Format fällt mir leicht und macht mir Spaß?

Was sollte ich posten?

Evergreen-Content:

Dieser Frage nähern wir uns von zwei Seiten an. Und zwar geht es auf der einen Seite um die Inhalte, die quasi "immergrün" sind. Dieser Evergreen-Content verliert nicht an Nutzen für deine (potenziellen) Kunden, sondern bleibt relevant. Diese Inhalte schaust du dir ab und zu an und aktualisierst sie vielleicht. 

Unabhängig von LinkedIn sollten auf deiner Website solche Evergreen-Inhalte stehen, die für die Suchmaschine optimiert sind. Sie sind relativ lang (ca. 1.000 Wörter), und man merkt ihnen an: Die hat jemand mit Kompetenz geschrieben. 

Diese Inhalte kannst du in abgewandelter Form auch bei LinkedIn nutzen, zum Beispiel als Artikel oder etwas kürzer auch als Beiträge. 

Beispiel: 

Du bist Expertin für Präsenz und Wirkung. Zu diesem Thema hast du auf deiner Website einen Beitrag geschrieben mit der Überschrift: 

  • 5 Tipps, wie Sie nach einem Vortrag besser im Gedächtnis bleiben

Dieser Text ist angereichert mit den 5 Tipps und wie sich diese leicht umsetzen lassen. Gleichzeitig zeigen Sie durch Zitate, woher diese Punkte kommen, so dass der Leser direkt merkt – hier ist jemand vom Fach. 

Zwischendrin können Sie auch Beispiele Ihrer Arbeit geben – um damit das Gegenüber an Ihrer Arbeitsweise teilhaben lassen. 

Dieser Text kann auch als Artikel bei LinkedIn gepostet werden. Im persönlichen Profil kann er sich auch im Bereich "Im Fokus" wiederfinden. 

Aus diesem Text kannst du nun verschiedene Teile für deine Beiträge bei LinkedIn nutzen: 

  • Die 5 Tipps lassen sich gut in einer Slideshow unterbringen. In dem begleitenden Beitrag fasst du diese noch einmal zusammen. 
  • Die Kundenbeispiele kannst du jeweils in eigene Beiträge fassen. Dafür solltest du dir entweder passende Bilder suchen oder direkt das Kundenzitat mit Canva schön abbilden. 
  • Diese Beiträge speicherst du dir am besten in einer Datei ab. Was du dafür verwendest, liegt an deinen Vorlieben. Word, Excel oder auch Projektmanagement-Software wie Trello oder Notion bieten sich an. 

Launch-Content: 

Im Unterschied zum Evergreen-Content gehst du bei einer Produktveröffentlichung einen anderen Weg. Das bedeutet aber keinesfalls, dass du diese Inhalte nicht wiederverwenden kannst – im Gegenteil! 

Den Begriff Produktveröffentlichung verwende ich analog zu Produkt-Launch. In Artikeln oder bei YouTube wird dir wahrscheinlich der englische Begriff oft entgegenkommen. 

Gemeint ist immer folgendes: 

  • Ein Produkt oder Programm wird zu einem bestimmten Zeitpunkt veröffentlicht. Deine (potenziellen) Kund*innen sollen so richtig "heiß" auf den Start gemacht werden. 

  • Ziel ist immer die Seite bzw. der Ort, an dem dein Produkt erworben kann. Dorthin sollen die Leser*innen gelenkt werden. 

  • Du nutzt die Kanäle, mit denen du deine Kunden am besten erreichst. LinkedIn ist da womöglich einer davon, im B2B-Bereich kann es auch der wichtigste Kanal sein. Dazu gehört aber auch deine persönliche Kommunikation per E-Mail, Telefon, LinkedIn-Nachricht oder Brief. 

  • Deine (potenziellen) Kunden musst du an verschiedenen Stellen abholen: Manche kennen dich noch gar nicht, andere haben schon mal von dir gehört, eine Empfehlung bekommen oder kennen dich vielleicht sogar schon von einem anderen Programm. 

Als grobe Richtschnur für deine Themen dienen dabei diese Fragen:

  • Wer? Wer ist die Anbieterin dieses Programms, wer steckt dahinter? Vor allem, wenn es um Vermittlung von Wissen, Beratung oder ein Gruppenprogramm geht, möchten deine Kund*innen in der Regel wissen: Wer ist die Person, mit der ich hier zusammenarbeite? Ein gutes LinkedIn-Profil, aber auch eine gute "Über mich"-Sektion auf deiner Website helfen dabei, Vertrauen zu schaffen. Deine LinkedIn-Beiträge zeigen hier einen Punkt deiner Persönlichkeit, zum Beispiel deinen Berufsweg, Ausbildungen, aber auch Überzeugungen und Werte. 

  • Was will dein Kunde? Was wünscht sich deine Kundin? Eine gute Methode, um deine Kund*innen frühzeitig mit einzubinden und von deinen Produktideen erfahren zu lassen, sind Fragen. Wenn du dir bei einer Idee nicht sicher bist, in welche Richtung es weitergehen soll, frage einfach. Mit den Antworten kannst du nicht nur dein Produkt verbessern, sondern hast auch gleich noch weiteres Material für Beiträge. 

  • Was? Was genau wird angeboten? Ist es eine Gruppenprogramm oder sind es Einzelstunden. Hier kannst du (Bild-)Material sammeln zu Workshop-Situationen, Ausblicke aus einem Seminar-Zimmer, aber auch den Plan für die nächste Woche oder das gesamte Programm? 

  • Warum? Welche Idee steckt dahinter? Wie bist du dazu gekommen, dass du diese Programm entwickelt, dieses Buch geschrieben hast?

  • Wie? Wie läuft das Programm ab? Wie zufrieden sind die Teilnehmer*innen damit? Hier kannst du die Stimmen deiner ehemaligen Teilnehmer*innen nutzen und diese zu Wort kommen lassen. Überlege dir eine Vorlage für diese Beiträge, die du immer wieder benutzen kannst. 

  • Wann? Wo? und Wieviel? Ab wann kann man dein Produkt kaufen, bis wann muss man spätestens buchen? Wie hoch ist der Preis? Diese Informationen kannst du ab und zu in deine Beiträge einbinden. Sie müssen nicht unbedingt an zentraler Stelle stehen, außer natürlich auf deiner Website, wenn ich dein Produkt kaufen will!

Wie oft sollte ich posten?

Lass uns diese Frage bitte von der anderen Seite her betrachten: Wieviel Zeit kannst und möchtest du dieser Arbeit einräumen? 

Nur das ist entscheidend, denn Posten bei LinkedIn ist nicht dein Job, jedenfalls normalerweise nicht. Sagen wir mal, du möchtest einen halben Tag für LinkedIn einplanen. Dann lautet die Faustregel: 

  • Teile den haben Tag, also 4 Stunden durch 2. 
  • Diese 2 Stunden teilst du jetzt durch 30 Minuten. 
  • Ergibt 4. 
  • 3 bis 4 Beiträge pro Woche lassen sich so schaffen. 

Es kann durchaus sein, dass du zu Beginn etwas länger für deine Beiträge brauchst, daher sieh diese Angaben erst einmal als groben Richtwert. 

Welches Format ist das richtige für meinen Kunden, meine Kundin?

Da du deine Kundin, deinen Kunden schon ziemlich gut kennst, kannst du überlegen, ob es bestimmte Formate gibt, die besonders gut zu diesen passen. Wahrscheinlich wird es so sein, dass du bei deinen Kund*innen auch gut abwechseln kannst zwischen den verschiedenen Formaten, um diese immer mal wieder anders anzusprechen. 

Welches Format fällt mir leicht und macht mir Spaß?

Mit welchem Inhalt kann ich leicht an den Start gehen?

Viel wichtiger finde ich es, dass du herausfindest, welche Format DIR am meisten Spaß bereitet und dich dann gern erst einmal darauf konzentrierst. 

  • Inhalte kuratieren und damit Expertenwissen zeigen: Für den Start kannst du dich auch erst einmal mit "fremden Federn" schmücken und Inhalte aus Zeitschriften, von Blogs, YouTube oder Studien verlinken. Wenn du einen Link postest, erleichtere es deinem Gegenüber, den Inhalt einzuordnen. Gib eine kurze Zusammenfassung, um was es in dem Text, Video etc. geht. Damit zeigst du dein Expertenwissen, ohne selbst ganz viel Inhalt erstellen zu müssen. 

  • Eventberichte, Seminarbilder, Workshop-Ideen teilen: Mache es dir zur Gewohnheit, aus deinem Arbeitsalltag oder von besonderen Events zu berichten. Mache ein paar Bilder und erzähle, was du gemacht hast, zitiere Teilnehmerstimmen. Wenn sich deine Teilnehmer nicht fotografieren lassen wollen, machen einfach Fotos von der Workshop-Situation.

  • Tipps geben, Fragen stellen: Du bist die Expertin auf deinem Gebiet! Wie oft passiert es im Alltag, dass uns potenzielle Kund*innen Fragen stellen. Notiere diese sofort! Wenn eine Kundin eine Frage hat, wird es auch anderen noch so gehen! 

  • Tooltipps: Womit arbeitest du gern? Warum arbeitest du gern mit diesem Werkzeug? Schreibe oder erzähle darüber. Das geht über deinen Kund*innenkreis hinaus, aber auch unsere Kolleg*innen empfehlen uns oft weiter, wenn es bei ihnen selbst nicht passt. Analog dazu kannst du auch Bücher empfehlen, Podcasts oder andere Sachen.