Die Entwicklung deiner Strategie

Am Ende geht es darum, dass du die verschiedenen Elemente deiner Strategiearbeit zusammenführst und daraus die für dich passende entwickelst. Aus eigener Erfahrung kann ich dir versichern: Alle schönen Entwürfe und Überlegungen wurden oft verändert, verschoben und schlussendlich dadurch verbessert. 

Daher möchte ich dich ermutigen, eher auch mal mit einem groben Fahrplan zu starten – um durch Reflexion und Feedback die Ansprache deiner Kund*innen immer besser und vor allem passgenauer hinzubekommen. 

Die Bestandteile deiner Strategie

Zu den Bestandteilen deiner Strategie gehören: 

  • Deine Kundenpersona, Zielgruppe oder Wunschkunden: Du kannst mit unterschiedlichen Methoden arbeiten, um diese genau zu erfassen. Ich halte für Solopreneure und kleine Unternehmen die Persona-Methode für einen wunderbaren Ansatz. Damit hast du eine ziemlich genaue Idee davon, an wen du dich eigentlich wendest. 

  • Die Bedürfnisse deiner Kund*innen: Wenn du dich intensiv mit deinen Persona beschäftigt hast, kennst du die Bedürfnisse deiner Kund*innen schon ganz gut. Um hier aber Sicherheit zu erlangen, sprich unbedingt mit deinen potenziellen Kund*innen. So kannst du auch nachfragen, ob du mit deiner Produktidee richtig liegst, was ihm/ihr besonders wichtig ist und ob es vielleicht auch noch Aspekte gibt, die du bis jetzt noch nicht bedacht hast. 
    Für die Gespräche mit deinen Kund*innen habe ich dir mal ein Beispiel für einen solchen Fragebogen erstellt. Diesen kannst du einfach nach deinen Bedürfnissen anpassen: 
Vorlage Kundeninterview


  • Dein Produkt/deine Dienstleistung: Oft ist es ja so, dass wir uns ein bisschen selbst in unsere Produktideen verlieben – wir planen etwas Gutes für unsere Kund*innen und in Wirklichkeit geht es um uns;-) Die Gespräch mit deinen (potenziellen) Kund*innen helfen dir, nicht am Bedürfnis vorbei zu entwickeln. Wenn den Produkt fertig ist, erstelle einen Ort, an dem deine Kund*innen dein Produkt auch kaufen können. Auf diesen Ort müssen am Ende alle Interessent*innen mit ihren Anfragen geleitet werden. 

  • Die Kundenreise: Deine Persona stehen an unterschiedlichen Punkten in der Wahrnehmung deines Produkts und deiner Person. Je nachdem, was für ein Produkt du verkaufst, ist deine Person unterschiedlich wichtig. Wenn ich ein Buch für 10 Euro bei Amazon kaufen soll, brauche ich nicht so viele Informationen über die Autorin, als wenn ich ein Programm für mehrere Hundert oder Tausend Euro buchen soll. 
    Bei dieser Reise deines Kunden trifft er an verschiedenen Punkten auf dich bzw. dein Produkt:
    – Er weiß noch gar nicht, dass er ein Bedürfnis hat.
    – Er erfährt das erste Mal von deinem Produkt oder auch einem anderen vergleichbaren.
    – Er schaut sich im Netz um und trifft auf dich und dein Angebot.
    – Er wird neugierig und will mehr über dich erfahren.
    – Er bekommt Empfehlungen, liest oder hört mehr über dich.
    – Er geht ins direkte Gespräch mit dir, besucht deine Verkaufsseite und kauft am Ende. – Nun geht er die Reise mit dir gemeinsam – an diesem Punkt kannst du deine Kunden zum Fan machen, der wieder andere Kunden von dir überzeugt. 

  • Deine Inhalte: Für diese verschiedenen Stationen deiner Kundenreise kannst du dir überlegen, was dein*e Kund*in braucht, um jeweils zum nächsten Schritt zu gehen. Hier gebe ich dir einmal Beispiele für mögliche Inhalte: 

    – In einem Inhalt erzählst du selbst, wie es dir ergangen ist. Was dir gefehlt hat und wie du auf die Idee gekommen bist, dein Produkt zu entwickeln. Oder du hast mit Kunden gearbeitet, die von diesem Problem erzählt haben. 
    – Du kannst übrigens auch mit Direktnachrichten über dein Produkt erzählen und deinen potenziellen Kunden zu einem Gespräch einladen. Wenn du die Bedürfnisse deiner Zielgruppe genau erarbeitet hast, wird auch dieser Weg funktionieren. 
    – In du etwas Persönliches erzählst, erfährt dein Gegenüber etwas über deine Werte und deine Haltung. 
    – Du hast Feedback und Kundenstimmen eingesammelt, die du auch veröffentlichen darfst. Diese Stimmen zeigst du in Beiträgen, bindest sie in direkten Nachrichten ein oder erzählst im persönlichen Gespräch darüber. 
    – Du greifst Fragen deiner Kund*innen auf und beantwortest diese auf deiner Angebotsseite, aber auch in Beiträgen. 
    – Du kannst über die Produktentwicklung erzählen. Was du wann wie verändert hast, wie du vorgegangen bist. 

  • Deine Planung: Je nachdem, ob du ein Produkt mit einem festen Start hast oder dein Angebot zeitunabhängig verkaufst, musst du natürlich deine Planung ausrichten. Wenn du einen Launch-Termin hast, solltest du ca. 3 Monate vor dem Start deinen groben Plan fertig haben und ungefähr 8 bis 6 Wochen vor dem Start loslegen. 2 Wochen vor dem Start sollte dein Fokus auf dieses Produkt ausgelegt sein. 

Diese Punkte, die ich hier beschrieben haben, sind natürlich nicht auf LinkedIn begrenzt. Es kann auch ein weiterer Social-Media-Kanal dazu kommen, das muss aber nicht unbedingt sein (je nach Zielgruppe). Eine Verbindung aus persönlichen Nachrichten per E-Mail(-Liste) und Vorgesprächen kann sich bei hochwertigen Programmen lohnen. 

Praxistipp: 

Ich möchte dich unbedingt ermutigen, mit einem ersten Entwurf nach draußen zu gehen. Dein Produkt muss nicht perfekt ausgearbeitet sein, deine Persona dürfen noch nicht ganz erforscht sein. Die Strategie noch Wissenslücken aufweisen. Auch der Redaktionsplan muss nicht von Anfang an perfekt sein. 

Für wichtig halte ich folgende Punkte: 

  • Den unbedingten Willen zu lernen und zu wachsen. Dass etwas noch nicht perfekt ist, verzeihen die meisten Menschen dann, wenn sie merken, dass du bereit bist, dich und dein Produkt ständig zu verbessern. Mache es dir daher zur Gewohnheit, nach jedem Kurs oder Begleitung eines Kunden, dir Feedback einzuholen und mit jedem Durchlauf besser zu werden. 

  • Beschränke dich auf eine Sache! Wenn wir ein neues Produkt entwickeln, sind wir oft euphorisch und denken, dass das allen anderen Menschen, zumindest aber unseren Kunden, auch so gehen muss. Diese müssen aber erst einmal von deiner Idee erfahren. Das braucht Zeit. Gib deinem Produkt daher die Zeit und den Raum zu wachsen, um groß zu werden. 

  • Positionierung heißt auch, nicht über alles zu sprechen. Wenn du mit einem neuen Produkt nach draußen gehst, das eine neue Zielgruppe anspricht, das vielleicht auch hochpreisiger ist als das, was du vorher angeboten hast, dann sprich nur noch darüber. Ob du im Hintergrund noch Kunden bedienst, die dem neuen Bild nicht mehr entsprechen würden, macht gar nichts: Irgendwoher muss das Geld für die Investitionen in den neuen Weg ja kommen. Wenn dein neues Angebot dann an Fahrt aufnimmt, verabschiedest du allmählich deine alten Kunden.