Egal, ob es um Networking im Job geht oder die Ansprache neuer Kunden oder Kooperationspartner - wer im deutschsprachigen Raum online präsent sein möchte, kommt möglicherweise nicht um das Business-Netzwerk Xing herum. Diesem ist zwar in den letzten Jahren mit LinkedIn ein starker Konkurrent erwachsen, doch kann sich Sichtbarkeit mit einem Xing-Profil durchaus lohnen.
Im Zentrum sollte immer die Frage stehen:
Meiner Meinung nach nutzen viele Nutzer*innen, egal ob als Mitarbeiter*in oder als Selbständige*r, die hervorragenden Möglichkeiten eines Xing-Profils nicht professionell genug - zumindest ist oftmals noch Luft nach oben. Das zumindest zeigt oft ein kurzer Blick auf das jeweilige Profil, bei dem wichtige Elemente fehlen und Einstellungen nicht genutzt werden.
Daher habe ich mich einmal für diese Folge hingesetzt und dir ein paar Tipps zusammengestellt, wie du dein Profil so optimieren kannst, dass es dich und dein Know-how sichtbar macht.
Die Inhalte der Episode habe ich dir noch einmal in einem Blogartikel zusammengefasst:
Dein Xing-Profil als Arbeitnehmer*in (zum Beispiel auf Jobsuche) oder als Solopreneur*in ist wie eine Visitenkarte, die sich andere Nutzer*innen anschauen, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen - ich schaue mir nach einer Veranstaltung meine Gesprächspartner hinterher immer bei Xing (oder LinkedIn) an.
So kannst du auf ganz einfache Art und Weise eine erste Arbeitsprobe abliefern. Diese ist eine Kombination aus visuellen Elementen wie dem Profil- und Hintergrundbild sowie Textelementen, die vor allem auch wichtig sind, wenn Kunden in diesem Netzwerk recherchieren.
Du brauchst mehr Unterstützung bei der Erstellung deines Xing-Profils? Du willst es so richtig verbessern? Dann ist vielleicht mein Xing-Aktionstag etwas für dich: 1 Tag, online, 6 Personen, mit mir an deiner Seite.
Wichtig ist dabei, dass du versuchst, die Perspektive des Gegenübers einzunehmen. Dafür kannst du dir zum Beispiel überlegen, unter welchen Begriffen ein Kunde nach dir - oder besser: deinem Angebot - suchen würde. Als Kommunikationsberaterin könnten das zum Beispiel sein:
Die Crux: Unter diesen Begriffen werden mir allerdings mehr als 10.000 mögliche Kontakte angezeigt. Also ist es wichtig, dass du weiter eingrenzt. Nimmst du zum Beispiel den Begriff "Online-Kommunikation" dazu oder eine Branche, in der du dich besonders gut auskennst, wird die Chance, auf einer langen Liste von Kommunikationsberatern aufzutauchen, zwar kleiner, dafür aber wesentlich passgenauer. Außerdem hast du dann viel größere Chancen, auch weiter oben auf der Liste zu landen.
Wichtig: Mit je mehr Menschen du auf Xing vernetzt bist, umso weiter oben wirst du auf einer Trefferliste angezeigt. Bei deinen direkten Kontakten landest du viel weiter oben im Ranking.
In letzter Zeit lese ich immer mal wieder die Aussage: "Xing lohnt sich für mich nicht, da passiert ja nichts..."
Hm, ich frage mich dann immer, woher eine Reaktion kommen soll, wenn ich selbst nicht aktiv bin?
Die wichtigsten Fragen, die du dir stellen solltest, lauten:
Hier einmal ein paar Zahlen zur Einordnung und zum Potenzial:
Eine Frage, die mir in meiner Beratung häufig gestellt wird: "Soll ich denn einen Premium-Account abonnieren?" Wenn du mich schon so direkt fragst - Ja!
Die Vorteile eines Premium-Accounts:
Die Kosten
Eine Premium-Mitgliedschaft bei Xing schlägt je nach Laufzeit und Rabattangebot mit 6,35 bis 9,95 Euro monatlich zu Buche.
Tipp: Hier sollte jeder für sich eine Kosten-Nutzen-Abwägung anstellen. Sich einmal ein gutes Profil anzulegen, dauert keine Ewigkeit und du bist auf einer relevanten Plattform find- und ansprechbar. Wenn deine Kunden nur in großen Konzernen sitzen oder im Ausland, dann reicht wahrscheinlich ein Basis-Profil oder du verzichtest ganz darauf.
Für den Anfang kannst du erst einmal mit diesen Punkten starten:
Der obere Bereich des Profils ist die Visitenkarte, ein kurzer Überblick zu den Themen, mit denen du dich beschäftigst, in welchem Unternehmen du arbeitest und was du gern noch prominent zeigen möchtest:
Profilansicht Xing
Links siehst du das Profilbild, dahinter das Hintergrundbild. Hier findest du erst einmal die wichtigsten Kriterien für dein Profilbild:
An der Stelle direkt unter dem Bild findest du den Platz für den Profilspruch. Hier kannst du einen motivierenden Spruch einfügen oder ein kurzes Statement zu deinem Angebot:
(Da ich oben im Bild bereits mit einem Textelement arbeite, habe ich auf weiteren Text verzichtet.)
Xing schlägt dir sogar Bausteine vor, die du einfach verwenden kannst. Ich würde den Profilspruch allerdings eher nutzen, um über aktuelle Entwicklungen in deiner Karriere oder im Unternehmen zu informieren.
Im Bild oben konntest du das Hintergrundbild in normaler Größe sehen. Was sich nicht auf den ersten Blick offenbart - das Hintergrundbild lässt sich durch Klicken auf das Bild vergrößern und sieht dann so aus wie auf dem überzeugend gestalteten Profil meiner Kollegin Lioba Heinzler:
Dankenswerterweise zeigt dir Xing an, welcher Abschnitt am Ende im Profil zu sehen sein wird. Per Default ist ein grüner Hintergrund mit Wellen eingestellt, der irgendwie ... langweilig ist.
Unter den beiden Punkten „Ich biete, ich suche“ kannst du sehr genau beschreiben, welche Dienstleistungen du anbietest und vor allem auch, welche Erfahrungen du bereits gesammelt hast. Diese sollten wieder sehr sorgfältig mit Schlüsselbegriffen gefüllt werden. Im Beispiel findest du abgebildet, wie unter „Ich biete“ wichtige Schlüsselbegriffe genannt werden und unter "Ich suche" genau benannt wird, was ganz oben auf meiner Wunschliste steht.
Eine der letzten Änderungen im Design beim Xing-Profil ist der hervorgehobene Abschnitt mit dem "Werdegang". Dies erinnert stark an einen Lebenslauf und zeigt deine beruflichen Erfahrungen. Achte auch hier besonders darauf, dass du ausführlich aufführst, was du an Erfahrungen mitbringst und welche Fähigkeiten du erworben hast. Bei jeder beruflichen Station kannst du bis zu 500 Zeichen einfügen - meine Empfehlung ist, diesen Platz auch wirklich zu benutzen. Zusätzlich solltest du hier ein besonderes Augenmerk auf die ersten zwei Zeilen legen, die die Neugierde des Lesers wecken sollten.
Im Xing-Profil kannst du dich mit deinen Fähigkeiten und Qualifikationen in den Profildetails präsentieren. Gerade für Auftraggeber oder Recruiter, die sicher gehen wollen, dass du auch die notwendigen Erfahrungen mitbringst, ist dies besonders sinnvoll.
Besonders wichtig ist hier der Abschnitt mit "Ich biete" und "Ich suche". Hier oben im Bild siehst du meine Stichworte. Achte hier vor allem darauf, dass du Begriffe verwendest, die möglichst genau sind, etwas "Agiles Projektmanagement" statt nur "Projektmanagement".
Unter dem Reiter "Portfolio" kannst du dein Angebot und das Know-how zeigen. Dabei kannst du mit Bildern, Filmen, PDF oder mit Text arbeiten. Der Text lässt sich mit ein paar Kurzbefehlen bearbeiten, das Layout aber nicht wirklich verändern. Also solltest du versuchen, Bilder oder Filme so zu platzieren, dass sie einen möglichst umfassenden Eindruck von dir vermitteln.
Hier einmal das Beispiel aus meinem Profil:
Hier kannst du auch einzelne Arbeitsproben hinterlegen oder ein Erklärvideo einfügen - der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Bleibe aber auch hier bei deinem Kunden und stell´ dir vor, welche Informationen und optischen Eindrücke ihm helfen können, sich ein Bild von dir zu machen.
Das sind meiner Meinung nach die wichtigsten Zutaten zum Start mit einem Xing-Profil. Jetzt kommt es darauf an, die Zutatenliste zu erweitern und sich mit weiteren Möglichkeiten des Xing-Profils vertraut zu machen.
Dazu gehören:
6. Weitere Profile im Netz (auch bekannt als: Backlinks!)
7. Erreichbarkeit durch wichtige Angaben oder Weiterleitung
8. Pflichtübung: Dein Impressum
Unter dem Reiter "Weitere Profile im Netz" kannst du weitere Webseiten, Facebook-Profile und auch RSS-Feeds deines Podcasts oder Blogs einbinden. Ich empfehle unbedingt, das zu machen, denn leichter (und kostengünstiger) kommst du nicht an so wertvolle Backlinks.
Bei Xing kannst du sehr genau einstellen, was jemand von deinem Profil sehen darf beziehungsweise, was für alle Mitglieder sichtbar sein soll. Auch bei jedem einzelnen Kontakt lässt sich einstellen, welche Daten du mit diesem teilen möchtest.
Im nächsten Schritt kannst du dann diese Einstellungen vornehmen. Verknüpfungen über Schnittstellen wie die Einbindung des Twitter-Accounts werden hier vorgenommen.
Geschäftliche Daten würde ich immer freischalten, denn viele benutzen Xing auch als Adressbuch. Wenn du Xing nicht regelmäßig benutzt, solltest du eine Weiterleitung auf deine Mailadresse einrichten. Denn Anfragen, die dich erst nach drei Monaten erreichen, machen aus Interessenten keine Kunden.
Wenn du Xing geschäftlich nutzt, brauchst du ein Impressum. Xing sieht dafür ein Feld unter deinem Profil vor, das du nur auszufüllen brauchst.
Du kannst bei Xing sehr genau einstellen, was man von dir sehen darf. Dazu gehst du auf --> Einstellungen --> Privatsphäre (der dritte Reiter) --> Bearbeiten
und stellst ein, ob
Bilder: The Flu/photocase.de (Titelbild), Tanja Deuß/knusperfarben.de, Detlef Overmann/SAE Alumni Convention 2017, Stefan Hilger/VDV Akademie
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