Am 14. November 2017 war es soweit: Die erste Lektion meines Online-Kurses "Karrierebooster Netzwerke(n)" sollte an den Start gehen. Vorausgegangen waren Monate des Zögerns und der Unsicherheit. Immer wieder hatte ich Anfragen von Interessenten erhalten und leichtfertig hatte ich den baldigen Start des Kurses versprochen. Eine Teilnehmerin wartete sogar schon Monate darauf.
Da ich im Oktober beschlossen hatte, als Jahresendmotto "Schnell & schmutzig" auszurufen, dachte ich: "Was soll´s? Warum eigentlich nicht?"
Im Laufe des Sommers hatte ich bereits mit edudip experimentiert, war aber mit den Funktionen nicht so richtig warm geworden: Irgendwie kam mir alles ein wenig steif und nicht schick genug vor. Was ich aber immerhin schon mal bekam: Wertvolles Feedback! Sowohl von Teilnehmern, die mich noch nicht kannten, wie auch von Kollegen, die auch mal ein bisschen "Butter bei die Fische taten", sprich: Ganz schön Klartext mit mir redeten!
Also wechselte ich noch kurzentschlossen zu elopage. Elopage ist ein so genannter SaaS-Anbieter, über den sich Online-Kurse, Veranstaltungen und weitere Produkte verkaufen lassen.
SaaS heißt übersetzt: Software as a Service und bedeutet, dass du quasi mit einem kostenlosen Account anfangen kann. Der kann aber nichts, weshalb du dann ganz schnell ganz viele Sachen zusätzlich buchen musst. Bei mir waren das dann so verschiedene Apps wie Online-Kurse (19,90 Euro), Gutscheincodes (1,99 Euro), jeweils pro Monat, versteht sich.
Besonders wichtig wäre zudem die App "Automatische Rechnungserstellung" für 2,90 Euro gewesen! Die hatte ich leider vergessen, weshalb ich dann einige Rechnungen händisch erstellen musste. Örgs!
So vermittelte es mir zumindest meine Community. Tja, Pustekuchen, so einfach war es dann auf keinen Fall. Da ich nun aber ja einen Starttermin festgelegt hatte, musste ich eben ganz schnell lernen, wie die Software funktioniert.
Ich setzte also meinen Kurs "Karrierebooster Netzwerke(n)" auf. Das klappte grundsätzlich auch nicht so schlecht, so ganz schüchtern mit neuen Programmen bin ich ja nicht. Aber wie immer liegt der Teufel im Detail. Aber dazu später mehr.
Womit ich gar nicht so richtig gerechnet hatte: Ich bekam Buchungen! Nicht nur von den Menschen, die sich schon länger für den Kurs interessierten, sondern auch von anderen.
Wow! Ein wahnsinnig schönes Gefühl, die Mails von elopage zu lesen: "Produkt wurde ausgeliefert". Beworben hatte ich den Kurs über Facebook (Profil und Seite) sowie in verschiedenen Gruppen. Natürlich hatte ich vorher Kontakt mit den Gruppenadministratorinnen aufgenommen und gefragt, ob ich meinen Kurs vorstellen dürfte.
Zur Vorstellung meines Kurses hatte ich dieses Video erstellt:
Du siehst, perfekt geht anders;-( Immerhin funktionierte es soweit, dass ich mit einer kleinen Gruppe an den Start gehen konnte.
Endlich ging es also los.
Aufgeteilt war der Kurs in insgesamt sieben Einheiten, fünf davon Lerneinheiten, bei denen ich etwas zu einem Teilaspekt des strategischen Netzwerkens erzählte. Zwei weitere Einheiten bestanden aus FAQs, bei denen mir die Teilnehmer*innen Fragen stellen und sich untereinander austauschen konnten.
Weiteren Austausch gab es in der geheimen, geschlossenen Facebook-Gruppe. Wobei es dort durchaus noch lebendiger zugehen könnte;-)
Zusätzlich dazu bekam jeder Teilnehmer eine persönliche Extra-Einheit, quasi ein Einzel-Coaching, zugeschnitten auf seine Bedürfnisse, wozu es sehr gutes Feedback gab.
„Wer sich mit Ute Blindert auf das Thema „Netzwerken" einlässt, bekommt viele Impulse und neue Ideen. In einer kompetenten und lockeren Art vermittelt sie, wie eine strategische Vorgehensweise beim Netzwerken aussehen kann und gibt gleichzeitig wertvolle, individuelle Tipps. Ute unterstützt wirklich, wo sie kann - es macht Spaß mit ihr zu arbeiten!" (Nicola Gragert, zielklar.com)
Natürlich gibt es einen automatisierten Versand. Nur kommt es eben auf die Einstellung an. Hierbei kannst du als Anbieterin entscheiden, ob dein Kunde ab einem bestimmen Datum ab Kauf oder ab einem bestimmten Datum überhaupt, Zugriff auf die Kursinhalte bekommt. Je nachdem, was du auswählst (Achtung, du kannst es hinterher nicht mehr ändern!), muss du deine Mails und Zugangsmöglichkeiten planen.
Bei mir klappte das leider überhaupt nicht, weshalb ich alle E-Mails händisch verschicken musste.
Live-Streaming mit YouTube oder besser mit einem Google Hangout OnAir, das erschien mir der eleganteste Weg.
Also setzte ich einen Live-Stream an und lud alle Teilnehmerinnen per Link ein.
Es passierte ... nichts. Der Link funktionierte nicht. Also schnell live einen neuen aufgesetzt und los! Das funktionierte, nur leider nicht für alle, weil eine Teilnehmerin keinen Zugang bekam. Okay, aber das war zumindest nicht mein Fehler.
Da es aber die Webcam meines PCs nicht so gut ist, wollte ich lieber mein iPhone 7 benutzen und es mit meinem Rechner koppeln. Dafür braucht man aber eine Software, die ich mir auch herunter lud. Leider verstand ich diese nicht so schnell, bis auf die Tatsache, dass es Ärger mit anderen Programmen gab, so dass ich sie wieder deinstallierte.
Also versuchte ich es mit Facebook Live.
Bild? #check
Ton? #check
Die Kommentare ließen sich auch parallel mit dem iPad verfolgen.
DAS könnte also die Lösung sein... Zu früh gefreut! Denn leider zeigt der Livestream via iPhone die Schrift spiegelverkehrt an. Zumindest, wenn man die Frontkamera benutzt. Mit der rückwärtigen Kamera wäre das nicht passiert. Nur konnte ich mich dann selbst nicht mehr sehen.
Hinterher war der Stream übrigens bei Facebook mit korrekt dargestellter Schrift zu sehen. Wenn ich allerdings den Film dann herunterlud und bei YouTube einstellte, war es wieder spiegelverkehrt.
Also habe ich die weiteren Livestreams mit der Webcam des Rechners gemacht. Aber eigentlich war der Ton dafür zu schlecht, wie ein Teilnehmer zu recht monierte.
Als kleinen Gag habe ich dann besonders wichtige Begriffe in Spiegelschrift aufgeschrieben, was mir als umgelernter Linkshänderin nicht so schwer fällt;-)
Den Online-Kurs so ins Blaue hinein zu starten, war ein Wagnis. In meinem Thema "Netzwerken mit Strategie" bin ich sicher – und es macht mir unglaublich viel Spaß, mein Wissen, meinen kritischen Blick und meine Unterstützung weiterzugeben. Vor allem das Feedback der Teilnehmer*innen war so wertvoll. Ich konnte von Mal zu Mal Dinge ändern und neu machen; so etwas lässt sich gar nicht komplett mitbedenken.
Daher kann ich nur Mut machen, Projekte oder Vorhaben auch mal "schnell & schmutzig" anzugehen – und den Perfektionsdrang zu Hause zu lassen.
Was wünscht du dir von einem Online-Kurs?
Bild: Marie Maerz/photocase.de
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