Raus aus den Kinderschuhen: 6 Tipps für dein unternehmerisches Wachsen

Raus aus den Kinderschuhen: 6 Tipps für dein unternehmerisches Wachsen

Als Solounternehmerinnen, Freiberufler oder Selbstständige kommen wir oft an einen Punkt, an dem es gut läuft und der nächste Schritt in Richtung Unternehmertum immer greifbarer wird. Aber wo fangen wir an? Was können wir konkret angehen und umsetzen? Wo sind die größten Hebel und woran müssen wir denken? Dieser Frage gehe ich in diesem Artikel nach und gebe dir 6 Tipps an die Hand, wie du ganz konkret am unternehmerischen Wachstum arbeiten kannst – von wo auch immer du gerade stehst.


Auch ich war lange Zeit zufrieden mit meiner Selbstständigkeit. Mit meinen Angeboten, den verschiedenen Business-Bereichen, der Arbeit. Und auch mit meiner One-Woman-Show, meinem Büro und meinem Kundenstamm. Aber dann kamen zwei Dinge, die mich dazu brachten, noch mal anders mit meiner Selbstständigkeit umzugehen. Eine Krise und eine Inspiration.


Warum unternehmerisches Wachstum? Das Zukunftsunternehmer-Konzept

Die Krise war 2020, als durch Corona ein Großteil meiner Aufträge von jetzt auf gleich weggebrochen ist, nämlich die Moderationen und Vorträge. Ich musste also vieles umstellen, neu denken, anders angehen. Und ich merkte dabei: Manche Dinge möchte ich vielleicht doch nicht mehr alleine machen.

Die Inspiration kam von Lioba Heinzler und ihrem Zukunftsunternehmer-Konzept. Sie beschreibt darin, warum es so wichtig ist, dein Unternehmen zukunftsfähiger zu machen, unternehmerischer und damit auch unabhängiger von dir selbst. Es geht darum, sich Gedanken zu machen über den Aufbau des Business, der Produkte, der Prozesse. Und sie dann so zu verändern, dass dein Unternehmen auch ohne dich laufen kann. Dass du es verkaufen könntest, also gar nicht mehr involviert wärst als DIE EINE PERSON, die es am Laufen hält.

Diese beiden Dinge zusammen, also die Corona-Krise und das Konzept von Lioba Heinzler, haben bei mir 2020 dazu geführt, dass ich noch einmal ganz neu über Wachstum und Unternehmertum nachgedacht habe. Ich habe einiges umgestellt, neue Dinge ausprobiert, neue Kräfte dazugewonnen.

Das Business unabhängiger von uns selbst zu machen, ist ein wichtiger Impuls, wenn du auf dem Weg bist, unternehmerisch zu wachsen. Und egal, wie viel du umsetzen und verändern willst, allein schon die Beschäftigung damit ist wertvoll, wenn es darum geht, unternehmerisch zu handeln. Hier sind 6 Tipps für dich, wo du ansetzen kannst.

1. Wo kannst du wachsen?

Schau dir deine Selbstständigkeit genau an und überleg dir: Was davon zahlt darauf ein, dass du unternehmerisch wächst? Welche Prozesse und Elemente kannst du systematisieren? Wo kannst du standardisieren, um die Arbeit für dich zu erleichtern und den individuellen Verwaltungsaufwand zu reduzieren?

Zum Beispiel bei der Angebotserstellung: Kannst du deine Produkte und Dienstleistungen modular zusammenstellen, sodass du bei Angeboten nur noch die passenden Klicks machen musst? Hast du Vorlagen und klare Abläufe in der Zusammenarbeit mit deinen Kund*innen? Gibt es Unterlagen, die du immer wieder in der Zusammenarbeit verwenden kannst?

Indem du systematisierst und standardisierst, musst du nicht jeden Prozess immer wieder neu gestalten. Die Kund*innen werden kaum etwas davon merken, wenn die Module gut ausgearbeitet sind und ineinandergreifen beziehungsweise aufeinander aufbauen.

2. Was kannst du abgeben?

Sobald Prozesse standardisiert sind, kannst du sie teilweise oder ganz delegieren. Die systematisierten Angebotsprozesse kann dann vielleicht eine virtuelle Assistenz erledigen. Vielleicht kannst du dir auch Unterstützung holen für deine Social-Media-Kanäle, für Textarbeiten, für die Überarbeitung oder Aufbereitung von Content.

Eine virtuelle Assistenz kann, je nach Spezialisierung, in ganz vielen Bereichen unterstützen. Zum Beispiel bei der Buchhaltung, bei Vorformulierungen, bei repetitiven Aufgaben, dem Austausch von Daten oder strategischem Content-Repurposing (das bedeutet Weiterverwendung von bereits bestehendem Content zum Beispiel für verschiedene Kanäle oder Formate).

Schau dir also an: Was kannst du abgeben, was willst du abgeben und was kann dir die Standardisierung erleichtern? Indem du selbst Aufgaben abgibst, hast du mehr Zeit für die Arbeit mit deinem Kund*innen oder für die Produktentwicklung.


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3. Wie kannst du Prozesse besser machen?

Indem du Prozesse in deinem Business genau anschaust und detailliert beschreibst, ist es leichter, sie neuen Mitarbeiter*innen zu erklären. Du verlierst Zeit, wenn du jeden einzelnen Prozess im Detail bei einem Briefing erklären musst. Außerdem gehst du so sicher, dass auch andere die Informationen weitergeben können, wenn zum Beispiel jemand ausfällt oder ersetzt werden muss.

Daher beschreib deine Prozesse, standardisiere sie, mach sie schlank, unkompliziert und korrekt. Das klappt vielleicht nicht sofort, aber wenn du dich immer wieder dransetzt und optimierst, kommst du zum besten Ergebnis.

4. Wo kannst du die größte Wirkung erzielen?

Als Unternehmer*innen erweitern wir meist automatisch unsere Angebotspalette. Mein Tipp: Prüfe regelmäßig, welche davon (noch) passen und welche vielleicht keine große Wirkung mehr für deine Positionierung und dein Business haben. Trau dich, Angebote nicht mehr anzubieten, wenn sie nicht mehr den gleichen Impact haben wie andere Angebote, die besonders wirkungsvoll sind.

Vielleicht kannst du auch deinen Fokus verändern und mehr Energie in bestimmte Angebote stecken, die eine besonders große Wirkung haben? Indem du mehr von diesen wirkungsvollen Produkten und Dienstleistungen verkaufst, kannst du noch mehr Kunden glücklich machen.

Und diese gut laufenden Prozesse kannst du dann auch wieder standardisieren, um sie nicht individuell für jeden Kunden ausarbeiten zu müssen. Das kann herausfordernd sein, wenn du zum Beispiel Beratung, Coaching oder Trainings anbietest. Aber auch bei diesen Dienstleistungen hilft es, Pakete zu schnüren und diese modular zu verkaufen.

5. Welches Bild zeigst du nach Außen?

Fürs Wachstum brauchen wir Investitionen, also Geld. Wenn das nicht irgendwo herumliegt oder wir es vorher auf die Seite gelegt haben, müssen wir aus den laufenden Prozessen heraus wachsen. Dann kann es gut sein, Produkte oder Dienstleistungen weiter anzubieten, auch wenn sie eben nicht den größten Impact haben. Die Angebote nämlich, die dir den Kühlschrank füllen, können dir auch genau den Wachstumsraum schaffen, den du brauchst.

Nach Außen aber zeigst du nur noch das neue Bild, während du die nicht mehr passenden Angebote noch weitermachst. Denn deine potenziellen Kund*innen sollen sich ja möglichst eben nicht mehr für die alten Angebote interessieren.

Die Idee ist also: Fake it till you make it. Über die Einnahmen aus dem einen Unternehmensbereich kannst du den anderen aufbauen, den du aber schon nach Außen zeigst.

Achte aber darauf, die Angebote dann langsam auszuschleichen oder diese Aufgaben zu delegieren. Denn dein Fokus sollte auf dem zukünftigen Unternehmer*innen-Ich liegen. Tritt nach Außen konsequent damit auf.

6. Wo bekommst du Austausch auf Augenhöhe?

Wenn du wächst, ändern sich automatisch deine Perspektive und deine Fragen an dein Business und deine Ausrichtung. Um diese veränderten Themen angemessen angehen zu können, solltest du dir Hilfe holen.

Je nachdem, wo du gerade stehst, ist das nicht mehr günstig zu haben, aber das darf es dir wert sein. Ich selbst investiere jetzt in Business-Coaching und Beratung, wie ich es mir vor ein paar Jahren noch nicht vorstellen konnte. Aber dieser Austausch auf Augenhöhe ist wichtig und wertvoll.

Vielleicht hast du die den Austausch bis jetzt über eine Mastermind-Gruppe in deiner Peergroup geholt. Das kann sehr bereichernd sein und funktionieren. Aber schau genau hin: Gibst du da mehr rein, als du rausbekommst? Sind die anderen Mitglieder an einem ähnlichen Punkt wie du? Stellen sie sich ähnliche Fragen? Nur dann macht der Austausch auch Sinn, daher geh gezielt auf die Suche.

Unternehmerisches Wachstum darf sich auf vielen Ebenen vollziehen

Wachstum läuft nicht immer gleich ab und nur wenig ist vorhersagbar. Daher glaube ich auch daran, dass Tipps immer nur als Ideen zu verstehen sein können. Letztlich braucht es einen gründlichen Blick auf genau dein Business, deine Situation, deine Ziele und Ideen. Nur so kannst du entscheiden, welche Stellschrauben für dich die richtigen sind und in welcher Reihenfolge du sie drehen willst.

Vielleicht hast du jetzt das Gefühl, dass du gern eine Beratung hättest, um einen Blick von außen auf dich und dein Business zu bekommen. Du kannst bei mir ganz einfach ein Kennenlern-Gespräch buchen und mit mir gemeinsam herausfinden, wie eine Begleitung aussehen könnte.

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