Personal Branding bei LinkedIn: Sichtbar werden im Netzwerk

Personal Branding bei LinkedIn: Sichtbar werden im Netzwerk

Neben Xing gewinnt LinkedIn auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Dabei kommt es bei der Wahl eines (Online-)Business-Netzwerks für dein Personal Branding vor allem an, wo deine Kunden, Arbeitgeber, Kooperationspartner oder potenzielle Mitarbeiter*innen zu finden sind.  

Da du bei LinkedIn über deine Inhalte sehr gut sichtbar werden kannst, bietet es sich tatsächlich für viele Menschen an. Vor allem, wenn du als Unternehmer*in, Selbständige*r, Coach, Trainer oder Beraterin unterwegs bist. Über deine Inhalte und Präsenz bei LinkedIn kannst du so sichtbar werden, ohne bei deinen Kund*innen direkt mit der Tür ins Haus zu fallen. Für den Start brauchst du erst einmal ein gutes LinkedIn-Profil. In diesem Artikel erkläre ich, wie du ein richtig gutes Profil erstellen kannst. 

Ein paar Zahlen

In den letzten Jahren hat LinkedIn ein beeindruckendes Wachstum hingelegt – an die 16 Millionen Mitglieder kann das Business-Netzwerk im DACH-Raum zählen. Der Konkurrent Xing aus Hamburg kommt auf 18 Millionen Nutzer*innen. 

Was bei LinkedIn beeindruckt: Das Netzwerk hat es geschafft, mit einem Feed, der zum Teilen, Posten und Kommentieren einlädt, seine Nutzer*innen zur Interaktion einzuladen. Es bleibt also abzuwarten, wie sich der Markt der Online-Business-Netzwerke entwickeln wird – und wer in drei Jahren womöglich die Nase von hat.

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Ein Wort vorab: Schlüsselbegriffe bei LinkedIn

Bevor es an die Profil-Erstellung geht, möchte ich noch ein paar Sätze zu den so genannten Schlüsselbegriffen sagen. Ähnlich wie Google "braucht" der Algorithmus von LinkedIn Informationen aus deinem Profil sowie deinem Verhalten, um dir Themen, Personen, Unternehmen, Inhalten etc. vorschlagen zu können. Umgekehrt natürlich auch: Je besser LinkedIn einschätzen kann, für wen dein Profil passend sein könnte, umso besser für dich!

Dieser Algorithmus braucht also Schlüsselbegriffe oder Keywords auf englisch, die in deinem Profil enthalten sein sollten. Unter Keywords versteht man Begriffe wie "Projektmanagement", "Agiles Projektmanagement" etc., also Stichworte, mit denen jemand nach einem neuen Mitarbeiter oder eine Beraterin suchen würde. 

Basic oder Premium Essential?

Bei LinkedIn kann man neben dem Basis-Profil auch Premium oder Premium Essential buchen. In der Regel kannst du auf diese verzichten. Ich empfehle diese vor allem dann, wenn du mit Vollgas an der Vernetzung und schnell vorankommen möchtest! 

Da ein paar der Funktionen von Premium Essential ganz praktisch sind, hier mal der Wegweiser hin zum Abonnement:

  • Wenn du bei LinkedIn eingeloggt bist, oben rechts auf den Button gehen "Premium neu aktivieren", dann lässt die günstigere Lösung auswählen. Hier liegt der Preis bei 10 Euro pro Monat.
  • Mit diesem Abo kannst du sehen, wer sich dein Profil angeschaut hat. Wenn du auf Jobsuche bist, eine sehr gute Funktion!

Um dein Personal Branding bei LinkedIn voranzutreiben, brauchst du nicht unbedingt ein Premium-Profil. Du solltest dir allerdings keine Illusionen darüber machen, dass diese Aufgabe Zeit und Engagement braucht und nicht von heute auf morgen gelingt. 

Wichtig fürs Personal Branding: Ein LinkedIn-Profil erstellen

Das Ausfüllen des Profils geht dann denkbar einfach. Bei LinkedIn hat man zudem die Möglichkeit, das Profil in mehreren Sprachen auszufüllen. Hier bietet LinkedIn die Funktion, bei jedem einzelnen Abschnitt, das Profil in einer anderen Sprache anzulegen. Hier wählst du die von dir gewünschte Sprache aus, LinkedIn überträgt die Daten aus deinem deutschen Profil und zeigt an, welche Felder du neu ausfüllen musst.

Profil in fremder Sprache bei LinkedIn anlegen

Um eine neue Sprache bei LinkedIn anzulegen, geht du in den Bereich oben rechts auf deinem Profil und klickst auf die kleine Weltkugel:

LinkedIn Sprachenauswahl

LinkedIn: Profil in anderen Sprachen anlegen. Bild: Ute Blindert

Eine weitere Sprache lässt sich nun mit einem Klick auf  "+ Profil in einer anderen Sprachen hinzufügen" hinzufügen. Wer also Farsi als Muttersprache sprichst, kannst das Profil neben Deutsch oder Englisch auch auf Farsi anlegen.

LinkedIn-Sprachenauswahl

 LinkedIn gleicht die jeweiligen Sprachen der Profile miteinander ab. Wer mit jemandem in Kontakt kommt, dessen Hauptprofil auf englisch ist, wird dieser Person das eigene Profil in der entsprechenden Sprache angezeigt.

  • Mein Tipp: Wer mehrere Sprachen beherrscht, sollte das eigene Profil auch in den anderen Sprachen erstellen - wenn diese auch im Beruf benutzt werden.

LinkedIn und seine Funktionen

Auch bei LinkedIn solltest du dir – wie bei XING oder in weiteren Profilen – Gedanken zur Aussage der verschiedenen Bilder machen. LinkedIn zeigt das Profilbild in verschiedenen Größen an:

  • 30 x 30 Pixel in der Stichwortsuche
  • 60 x 60 Pixel im Newsstream und in der Personensuche
  • 200 x 200 Pixel im Profil selbst

Ein Vorteil bei LinkedIn ist, dass sich jede Angabe im Profil einzeln bearbeiten lässt. Du gehst einfach auf Profil bearbeiten und kannst dann durch Klicken auf den kleinen, blauen Bleistift Textelemente ändern.

Wichtiges Element für dein Personal Branding: der Profilslogan

In deinem persönlichen Bereich, in dem du prominent mit deinem Bild erscheinst, kannst du deinen Slogan einfügen. Wenn du hier den Slogan weglässt, verwendet LinkedIn einfach die Position deiner aktuellen Berufserfahrung. 

Gerade für dein Personal Branding ist der Slogan besonders wichtig, denn er erscheint an jeder Stelle, an der du dich bei LinkedIn betätigst – ganz gleich, ob du einen Beitrag likst, einen Kommentar schreibst oder eine Vernetzungsanfrage erstellst. 

Denke außerdem daran, dass dieser Slogan nicht immer in voller Länge angezeigt wird. Achte daher besonders darauf, dass du in den ersten 20 bis 40 Zeichen den Kern deiner "Brand" triffst, so wie ich das in diesem Beispiel hier zeige: 

LinkedIn Profilslogan

LinkedIn-Profilslogan - Hier kannst du sehen, wie wichtig ein guter Slogan ist!

         >> Lese-Tipp: Meine 3 Hacks für einen richtig guten Header bei LinkedIn

Das Feld "Info" richtig ausfüllen

Auf LinkedIn gibt es analog zu »Ich suche« und »Ich biete« bei Xing die Zusammenfassung Info. Das ist ein freies Textfeld, in dem Ziele, Erfahrungen und Motivation beschrieben werden. Auch hier kommt es auf die Keywords an. Diese sorgen dafür, dass das Profil gefunden und aufgerufen wird.

  • Tipp: Hier hilft eine Google-Analyse mit dem GoogleAdWords Keyword-Planer nach Schlüsselwörtern, die dich am besten beschreiben und nach denen deine Wunsch-Arbeitgeber auch suchen

Schau im Bild unten (beim Profilbereich "Im Fokus") noch einmal, wie wenig Text auf den ersten Blick angezeigt wird. Daher empfehle ich meinen Kund*innen immer, hier direkt eine Handlungsaufforderung einzubauen. Die kann sehr direkt sein, wie oben bei mir (direkt mit der Adresse meiner Website). Oder auch etwas indirekter, indem du in den ersten beiden Zeilen einen wichtigen (beruflichen) Fakt zu deiner Person schreibst.

Neuer Profilbereich: Im Fokus

Unter dem Info-Feld gibt es seit einigen Monaten einen neuen Profilbereich: "Im Fokus". Eine wunderbare Neuerung finde ich, vor allem für Menschen, die über LinkedIn auch verkaufen wollen. 

Personal Branding LinkedIn Bereich Im Fokus mit Beispielen


  • Als Flyer verwenden: Ich verwende diesen Bereich immer wie einen Flyer, den ich aber ständig aktualisieren kann. Einbinden kannst du hier Bilder mit Text, Links, Beiträge oder auch Artikel, die du bei LinkedIn veröffentlicht. 

  • Im Fokus regelmäßig aktualisieren: Was genau du auswählst, hat damit zu tun, auf was du gerade aufmerksam machen möchtest. Wenn zum Beispiel ein Event anliegt, dann zeige das Event an erster Stelle und allen anderen Elemente erst danach – angezeigt werden nämlich immer nur die ersten zweieinhalb Elemente auf dem Desktop, in der App sogar nur 1,5. 

Die verschiedenen Elemente lassen sich aber problemlos verschieben, so dass du diese Funktion wirklich leicht für dein Marketing nutzen kannst. 

Berufserfahrung

Die beruflichen Stationen (Berufserfahrung) erinnern vom Layout her an den klassischen amerikanischen Lebenslauf. LinkedIn macht es einem leicht und fragt die entsprechenden Informationen nach und nach ab. Dazu gehören: Name des Unternehmens, Titel (Jobtitel), Ort, Zeitraum, Beschreibung (Bitte auch hier wieder mit Schlüsselwörter arbeiten. Verwende Begriffe, nach denen jemand suchen würde).

Bei LinkedIn kann man bei jeder einzelnen Berufs- oder Praxiserfahrung mit einem Portfolio arbeiten. Dieses ist dann der jeweiligen Station zugeordnet.

Die einzelnen Stationen der Berufserfahrung lassen sich beliebig nach oben oder unten verschieben, ganz so, wie es logisch erscheint. Zudem gibt es die Möglichkeit, Projekte anzulegen, zu denen andere LinkedIn-Mitglieder hinzugefügt werden können. Diese können dann in ihren Profilen wiederum auswählen, ob sie die Projekte dort anzeigen möchten. Ein Personaler, der auf eines der Mitglieder aufmerksam wird, kann sich so auch gleich noch weitere Profile anschauen und gegebenenfalls weitere Kandidaten ansprechen.

  • Tipp: Wenn noch niemand deine Kenntnisse und Fähigkeiten bestätigt hat, frage einfach Menschen aus deinem Umkreis, ob sie das tun können. Im Gegenzug kannst du dann ja deren Kenntnisse bestätigen.

Empfohlene Profile werden wesentlich öfter in den Suchergebnissen und Vorschlägen der LinkedIn-Mitglieder angezeigt als jene weniger aktiver Mitglieder. Frage also von Anfang an nach Empfehlungen.

Einstellungen bei LinkedIn

Bei LinkedIn bieten sich viele Möglichkeiten zur individuellen Einstellung des Profils. Unter Datenschutz & Einstellungen lässt sich zum Beispiel festlegen, was Personen sehen, deren Profil du besucht hast. Es lässt sich sogar bestimmen, wer das Foto sehen darf: nur direkte Kontakte, dein Netzwerk oder alle.

Einstellungen & Datenschutz bei LinkedIn

Personal Branding LinkedIn Header mit Bild und Profilslogan


Auch im Feld Kommunikation lassen sich zahlreiche Feineinstellungen vornehmen. So kannst du festlegen,

  • wie häufig du Nachrichten erhalten möchtest,
  • ob du Push-Nachrichten* (Push-Nachricht: direkte Nachricht auf ein Mobilgerät) erhalten möchtest,
  • welche Art von Nachrichten du erhalten möchtest,
  • wer dir Einladungen schicken darf,
  • welche Nachrichten du von LinkedIn bekommen möchten.

   >> Tipp: Nimm dir also etwas Zeit, um in Ruhe zu entscheiden, welche Einstellungen du vornehmen möchtest.

Einstellungen zum Datenschutz bei LinkedIn

Einstellung Datenschutz LinkedIn 2


Mögliche Entscheidungskriterien:

  • Wer aktiv auf Jobsuche ist, sollte eher zu finden sein. Denn es spielt eine große Rolle, ob zum Beispiel Headhunter auf dich aufmerksam werden.
  • Du bist glücklich mit deiner Auslastung, Angeboten anderer Unternehmen aber nicht abgeneigt: Dann solltest du dein Profil geschlossener halten und selbst Kontakt aufnehmen, wenn dir etwas interessant erscheint.

So viele wertvolle Tipps - doch du kommst nicht so richtig ins Umsetzen? Dann ist vielleicht der LinkedIn-Online-Kurs etwas für dich: Arbeite an deiner LinkedIn-Präsenz, wann, wo und wie du willst. 

Linktipps:


Bild: Marie Maerz/photocase.de


2 Kommentare

  • Warum hat dein Blogeintrag kein Datum? Deine Aussagen über LinkedIn und Xing ergeben so keinen Sinn!
  • Hey Sonja,

    super Hinweis! Habe ich gefixt, Datum ist jetzt zu sehen. Was genau ergibt für dich ansonsten keinen Sinn? In der Regel gehe ich diese Beiträge regelmäßig durch, aber klar, einige Änderungen sind noch nicht eingepflegt – so wie zB die tolle neue Funktion mit dem "Vorgestellt" etc.

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© 2024 Ute Blindert, Köln