Stell´ dir vor, du hast einen Abschluss einer "Ivy League"-Uni in der Tasche und kein Arbeitgeber in Deutschland möchte dich einstellen? Kann man sich eigentlich nicht ausdenken, oder? Chris Pyak, Berater und Gründer von ImmigrantSpirit begegnet so etwas immer wieder. Er hilft erfahrenen Fach- und Führungskräften, die in Deutschland auf Jobsuche sind, den passenden Arbeitgeber zu finden.
Wie wichtig ein persönliches Netzwerk vor Ort ist und was Arbeitgeber tun können, um richtig gute Mitarbeiterinnen zu finden, erklärt Chris im Interview.
Chris Pyak: Hallo Ute!
Chris Pyak: Genau. Ich stelle internationale Fachkräfte deutschen Managern vor und helfe beiden, dass sie sich gegenseitig helfen können.
Chris Pyak: Ich gebe gern ein Beispiel, wie wichtig Netzwerken für die Karriere ist. Die Menschen, mit denen ich arbeite, sind alle hervorragend ausgebildet, zum Teil mit Abschlüssen von Ivy League Universitäten*. Wenn sie nach Deutschland kommen, haben Sie natürlich kein Netzwerk hier. Das führt dazu, dass Leute, die in Cambridge studiert haben, in Berkeley oder der London School of Economics, 50, 100, 150 Bewerbungen schreiben, ohne auch nur ein Interview zu bekommen.
"Ohne Netzwerk kein Job in Germany!"
Chris Pyak: Ohne Netzwerk kein Job in Germany.
Chris Pyak: Wenn meine Kunden zu mir kommen, dann ist denen dieser Zahn durch die tägliche Erfahrung schon gezogen worden. Die sind es eigentlich gewöhnt, dass Headhunter sie anrufen und ihnen einen Job anbieten - und in Deutschland laufen sie vor Wände.
Ich glaube, das ist uns gar nicht so bewusst, wie sehr wir selber durch dieses Netzwerk getragen werden. Erst wenn man das mal wegnimmt, merkt man auf einmal: Ohne mein Netzwerk bin ich gar nichts.
Chris Pyak: Das ist das, wofür du bezahlst. Du bezahlst nicht für die Ausbildung, die du da bekommst.
Chris Pyak: Absolut. Völlig richtig.
Das Problem ist, dass du selber limitiert bist, wie viel du machen kannst. Denn Netzwerk bedeutet ja, dass jemand an einem Ende ist und jemand am anderen Ende - und dazwischen gibt es eine Verbindung. Diese Verbindung kann aber nur entstehen, wenn die Person am anderen Ende auch mitmacht.
Da tun wir Deutschen uns nicht besonders hervor. Wir sehen uns selber als weltoffenes und freundliches Land, aber wenn man internationale Fachkräfte fragt, in Studien, auch in globalen Studien, wird Deutschland als eines der unfreundlichsten Länder der Welt bewertet.
Bei der weltweiten Befragung von Internations von internationalen Fachkräften kommt Deutschland regelmäßig auf Platz 57. Länder wie Kasachstan oder Dubai werden als deutlich freundlicher bewertet als wir. Das macht es wirklich sehr schwer, hier voranzukommen.
Chris Pyak: Wenn man ganz alleine ist, dann ist es wirklich extrem schwer, hier überhaupt anzufangen. Man braucht schon jemanden aus der lokalen Bevölkerung, der bereit ist zu sagen: „Hey, hör´ mal, ich stell dir mal ein paar Leute vor“.
Selbst wenn man eine wirklich hervorragende Ausbildung hat und einen super Track-Record, kommt man allein nicht viel weiter. Weil wir alle auch gern dazu tendieren, Menschen sofort in eine Schublade zu stecken.
Vor unserem Gespräch hatte ich einen Coaching Call mit einem sehr erfahrenen Consultant aus Texas, der für Weltkonzerne gearbeitet hat, und jetzt wegen seiner Frau nach München gezogen ist. Er erzählte mir von seinen Erfahrungen und durch seine Frau hat er natürlich schon erste Kontakte zu Menschen hier in Deutschland. Sein Problem: Wenn man ihn fragt: „Was machst du hier in Deutschland?“, und er erzählt, dass seine Frau hier einen Job gefunden hat und er halt mitgekommen ist. In dem Moment, so sagte er, sei er nur noch "The other Partner", so wie die Ehefrau aus den Fünfzigern. Aus dieser Schublade kommt er nicht mehr raus, weil die Leute nicht ihn sehen als Individuum mit eigenen Fähigkeiten, mit eigenen Erfolgen im Berufsleben, sondern er ist dann nur der mitreisende Partner. Das kann man am einfachsten überwinden, indem man zuerst jemanden findet, der einen in einem anderen Kontext vorstellt.
Chris Pyak: Oder man nimmt sich Hilfe, so wie ich sie anbiete. Denn du kannst kein Netzwerk aufbauen, wenn die andere Seite kein Interesse hat. Mein Aufruf an dieser Stelle: Wenn jemand auf uns zukommt, sollten wir überlegen, in welcher Situation steckt diese Person und kann ich ihr vielleicht helfen? Denn natürlich habe ich auch unterschiedliche Herausforderungen, wenn ich kein weißer Mann bin, der in Deutschland aufgewachsen ist, sondern jemand, der aus der Fremde zu uns kommt. Oder eine Frau, ein älterer Arbeitnehmer - da kann die gleiche Situation sehr unterschiedliche Resultate haben.
Chris Pyak: Genau. Du stellst wirklich gute Fragen, die regen mich dazu an, ganz neu über manche Dinge nachzudenken. Was die Leute wirklich brauchen, ist nicht so sehr meine Beratung, sondern ein Anknüpfungspunkt. Jemand, der die Tür öffnet in einem Markt. Das muss nicht nur ich sein, das kann irgendjemand sein, der sagt „Hey, hör mal, ich bin offen, und ich gehe auf dich zu“. Du schlägst vor: Suche dir doch Leute, mit denen du schon Anknüpfungspunkte hast. Als Texaner finde andere Texaner.
Chris Pyak: Genau. Jetzt denke mal darüber nach, was im nächsten Schritt kommt. Als Texaner, als Amerikaner suche ich Amerikaner, als Spanier suche ich andere Spanier, als Türke suche ich andere Türken. Dann beklagen wir uns über Parallelgesellschaften.
Chris Pyak: So läuft das auch in der Praxis. Das Problem ist halt bei dieser Geschichte …
Du kannst nur dann aus deiner Ingroup rauskommen und dich integrieren, wenn die aufnehmende Gesellschaft das auch zulässt.
Chris Pyak: Nicht so sehr, wenn du dabei bleibst, denn es sind ja Leute, die wollen Anschluss finden. Aber wenn die umgebende Gesellschaft das nicht möglich macht. Du kannst nur dann aus deiner Ingroup rauskommen und dich integrieren, wenn die aufnehmende Gesellschaft das auch zulässt. Ich kann nicht auf Leute zustürmen und sagen: „Hey, du bist jetzt mein Freund, willst du mein Freund sein?“ Das funktioniert nicht.
Chris Pyak: Was ich eigentlich sagen will: Es ist super hart, aus dieser Gruppe herauszukommen. Respekt vor der Leistung all jener, die sich hier über Jahre durchgebissen haben.
Chris Pyak: Ich habe 5 Jahre lang in Estland gelebt und die ersten 2 Jahre konnte ich kein Wort Estnisch. Was auch daran lag, dass es eine super komplizierte Sprache ist mit 15 verschiedenen Fälle und nur irregulären Verben. Zum zweiten war ich am Anfang nicht sicher, ob ich überhaupt bleiben wollte.
Das hat sich in dem Moment dramatisch geändert, als zwei Dinge passiert sind. Das erste war, dass ich mich entschieden habe, mich wohl zu fühlen, dass ich gern bleiben will. Dann habe ich auch angefangen, die Sprache zu lernen. Das zweite war, dass ich zu der Zeit in einem ganz kleinen Ort gelebt habe, wo praktisch nur alte Leute lebten. Das heißt, ich konnte entweder Estnisch sprechen, oder ich konnte gar nicht sprechen. Dann lernt man eine Sprache sehr schnell. Gut, das meiste, was man lernt, ist, warum einen die Enkelkinder nicht anrufen, wie sehr einem der Rücken wehtut und dass man wieder zum Arzt muss. Das kommt dann vom Umgang mit den alten Leuten. Die Sprache lernt man trotzdem sehr schnell.
Chris Pyak: Das ist natürlich der erste Schritt. In Deutschland ist Xing immer noch wesentlich wichtiger als LinkedIn.
Aber was wirklich den wesentlichen Unterschied macht, ist die Qualität der Verbindungen. Im Angloamerikanischen verknüpft man sich wild mit Leuten. Jede Kontaktanfrage wird angenommen. Wenn man dann aber mal wirklich etwas braucht, merkt man sehr schnell, was ein Kontakt wert ist. Was ist es wert, wenn ich 800 Kontakte auf Facebook habe, LinkedIn oder Xing - und in Wirklichkeit kenne ich keinen einzigen dieser Menschen?
Ich persönlich kriege einen Haufen Kontaktanfragen. Die Anfragen, die ohne Nachricht kommen, ignoriere ich komplett. Die Kontaktanfragen, die mit Nachricht kommen, kriegen zumindest eine kurze Antwort von mir, aber mit denen verbinde ich mich nicht. Es sei denn, sie wurden mir von Firmen empfohlen.
Ich verbinde mich eigentlich nur mit Leuten, mit denen ich irgendeine Art von Beziehung habe. Geschäftspartner, politische Freunde, das Mindeste, dass ich jemanden schon mal irgendwo auf einem Event gesehen habe und wir schon mal die Hände geschüttelt haben. Denn nur auf diese Leute kann ich irgendwann zugehen und fragen: "Kannst du mir einen Gefallen tun?"
Das ist eine Sache, die ich einerseits Einwanderern aus dem angloamerikanischen Raum oft erst vermitteln muss, und auch vielen Deutschen, die ein bisschen jünger sind. Dass es einen Qualitätsunterschied macht, wenn du wirklich mal auf jemanden zugehen willst. Wenn du ihn überhaupt nicht kennst, dann ignoriert er dich. Ist doch klar.
Beim Netzwerken geht es im ersten Schritt ja erst einmal um Vertrauen.
Chris Pyak: ...das einen trägt.
Was uns heute wirklich Sicherheit gibt, ist nur das Netzwerk, das wir haben.
Chris Pyak: Als ich jung war, zählte deine Herkunft, im Lebenslauf stand noch, was dein Vater und deine Mutter beruflich gemacht haben, und da zählten Zertifikate. Das hat dir Sicherheit gegeben. Du hast einen Vertrag gehabt, und das gab dir Sicherheit.
Diese Zeiten sind vorbei.
Auch in Zukunft, im Hinblick auf unsere berufliche Zukunft und später auch auf die Rente: Was uns heute wirklich Sicherheit gibt, ist nur das Netzwerk, das wir haben. Ich habe das am eigenen Leib erfahren, als ich am Mittelmeer lebte. Ich bin Opfer von Verbrechern geworden, die mich über Monate terrorisiert haben. Zu dem Zeitpunkt habe ich ein gutes Leben geführt, hatte Geld - sonst wäre ich auch nicht das Ziel dieser Verbrecher geworden. Da habe ich gemerkt, wie völlig hilflos man ist trotz Geld, trotz guter Verbindungen, trotz vieler Möglichkeiten, wenn man kein Netzwerk hat. Weil du niemanden hast, der sich für dich einsetzt. Ein Rechtsanwalt, der nur das absolute Minimum tut, eine Polizei in Zypern, der völlig egal ist, was passiert. Der Polizei in Deutschland, der du dann erklären musst, wie sie die Täter identifizieren kann und wo man bei Skype Kontakt zur Polizeistelle in Zypern bekommt, damit man Daten ziehen kann und nobody cares.
Das hat mir echt knallhart vor Augen geführt, wie schutzlos du ohne Netzwerk von Freunden bist, die sich im Zweifel für dich einsetzen.
Wenn du umgekehrt ein starkes Netzwerk im beruflichen Umfeld hast, fällst du immer auf deine Füße. Selbst wenn deine ursprüngliche Ausbildung nicht mehr so gefragt ist, hast du über das Netzwerk die Möglichkeit herauszufinden, was in Unternehmen wirklich vorgeht und wo wirklich der Schuh drückt, was sie nachts wach hält. Wenn du herausfinden kannst, welches Problem in Unternehmen wirklich wichtig ist, kannst du auch herausfinden, wie du dieses Problem lösen kannst. Wenn du das Problem lösen kannst, ist es nicht so wichtig, ob deine Ausbildung in diesem Feld war oder wie alt du bist oder welche Sprache du sprichst, sondern allein: „Hey, ich habe ein großes Problem und der oder die kann mein Problem lösen“.
Chris Pyak: Genau. Es ist ja nicht die Frage, ob mein Job so bestehen bleiben wird - diese Frage lässt sich leicht beantworten: Wird er nicht.
Ich arbeite jetzt gerade mit einem Manager, der selber Ingenieur und spezialisiert auf Digitalisierung in der Landwirtschaft ist. Es gibt wirklich mittlerweile vollautomatische Ställe, wo die Kühe selber gehen, sich von einem Automaten melken lassen, das wird digital erfasst und dann gehen die Kühe wieder auf die Weide. Hätte ich nie gewusst.
Chris Pyak: Das Netzwerk als Informationsmaschine wird oft unterschätzt. Denn hier lassen sich ja die größten Probleme von Menschen identifizieren. Wenn du ein großes Problem finden kannst, dann hast du einen potenziellen Markt, womit du dir einen Lebensunterhalt verdienen kannst.
Chris Pyak: Wenn du dir Managerpositionen anschaust, wird dein Netzwerk meiner Meinung nach einen Teil deines Gehalts ausmachen wird. Mehr und mehr Unternehmen schauen nicht nur, was du selbst zu dem Unternehmen beitragen kannst, sondern auch, wie groß deine Fähigkeit als Führungspersönlichkeit ist, Talente für ein Unternehmen anzuziehen?
Das heißt in den nächsten zehn Jahren verschwinden die Großstädte Berlin, München, Köln und Stuttgart.
Wen kennst du sonst noch, den du in unser Unternehmen reinholen kannst? Der Fachkräftemangel wird sich in den nächsten 5 Jahren dramatisch verschärfen, da erst dann die ganzen Babyboomer in Rente gehen. Das macht man sich noch nicht so klar. Aber die Babyboomer sind doppelt so groß wie die Generation Y, die jetzt in den Arbeitsmarkt kommt. Das heißt in den nächsten zehn Jahren verschwinden die Großstädte Berlin, München, Köln und Stuttgart. Das Äquivalent dieser Bevölkerung verschwindet aus dem Arbeitsmarkt, ohne dass da junge Menschen als Ersatz da sind.
Chris Pyak: Genau. Es gibt viel weniger Fachkräfte, die du akquirieren kannst. Du brauchst jemanden, der echt weit vernetzt ist. Die Fachkräfte können sich ihre Jobs mehr und mehr aussuchen.
Ich habe gestern eine ganze Reihe Coaching Calls gehabt, und zwischendurch ruft mich irgendjemand an, um mir irgendwelche Google Werbung zu verkaufen. Der hat den Satz noch nicht zu Ende gesprochen, da habe ich schon aufgelegt. Aber wenn jetzt ein Bekannter von mir kommen würde und würde sagen „Hey, hör mal, wir haben hier was ausprobiert, dir hilft deine Werbung bei Google viel besser zu targeten“. Der im Grunde genommen genau das Gleiche sagt wie der Telemarketer. Dem würde ich zuhören. Was ist da anders?
Chris Pyak: Eben. Das Netzwerk.
Chris Pyak: Ja, genau. Die Manager hinter den Jobs sollten transparenter werden. Bei jedem Job geht es letztendlich darum, ein Problem zu lösen. Jede Position soll irgendein Problem lösen. Der erste Punkt, wo ich mein Netzwerk nutzen würde, ist, das Problem transparent zu machen. Zu sagen, hör mal, das ist, was ich hier in erster Linie erreichen will und aus diesem und jenem Grund ist mir das besonders wichtig. Dann zugänglich zu sein.
Ich merke das bei den Menschen, mit denen ich arbeite. Gerade die Leute, die am besten qualifiziert sind für einen Job, haben keine Lust, sich durch den normalen Bewerbungsprozess zu wuseln. Die haben das auch oft gar nicht nötig. Es sei denn, die kommen jetzt ausgerechnet aus dem Ausland nach Deutschland. Normalerweise werden sie angesprochen.
Diese Leute - und das ist nebenbei bemerkt vielleicht auch ein Tipp für Unternehmen, die es sich nicht leisten können, die höchsten Gehälter zu zahlen, - wenn du ein interessantes Problem hast, das du lösen willst, dann kannst du für die begabtesten und die selbst motiviertesten Leute sehr attraktiv werden. Du musst nur bereit sein, dein Problem mit diesen Leuten zu teilen.
Chris Pyak: Genau. Was ist der Hauptgrund, warum Leute kündigen? Das ist der Manager. Wenn du einen guten Manager hast, dann stelle den ins Limelight, ins Spotlicht.
Chris Pyak: Ich wünsche mir generell immer mehr Mut. Ich wünsche mir manchmal mehr Widerspruchsgeist bei den HR-Leuten. Ich weiß, die haben sehr viel zu tun und ihre Abteilungsleiter sind nicht so kooperativ, wenn es darum geht, sich mal hinzusetzen und sich zu überlegen, was will ich denn eigentlich erreichen. Da kommt oft: „Ich brauche da jemand, finde mir jemanden. Mach hin!“
Da muss man als HR-Manager meiner Ansicht nach eine Entscheidung treffen, wer man sein will. Ob man ein Erfüllungsgehilfe sein will oder ob man ein Profi sein will.
Da muss man als HR-Manager meiner Ansicht nach eine Entscheidung treffen, wer man sein will. Ob man ein Erfüllungsgehilfe sein will oder ob man ein Profi sein will. Ich frage mich immer und ich meine das nicht böse, sondern ich frage mich das wirklich: Wenn ich ein Schiedsrichter wäre bei einem Fußballspiel und ich weiß nicht, dass es beim Fußballspielen ums Toreschießen geht, wie soll ich dann die Spieler bewerten?
Wenn ich als Personaler eine Stelle besetzen soll und ich kenne nur die Skills, aber ich weiß nicht, welches Resultat mit dieser Position erreicht werden soll? Wie wird da Erfolg definiert? Wie soll ich dann bewerten, welche Leute ich einlade? Das kann einem nur der Departement-Head sagen oder die Leute, die an dieser Aufgabe wirklich arbeiten. Die muss man wirklich fragen. Klar, die haben andere Sachen zu tun, die haben da keine Lust zu.
Aber wenn der Department-Head gute Leute haben will, muss man darauf bestehen, sich mal eine Stunde hinzusetzen und Erfolg definieren. Messbar und konkret, wie sieht Erfolg aus?
Ich mache das regelmäßig: Ich lade Manager in den Immigrant Spirit Podcast, wo ich mit denen genau darüber rede: "Was ist das größte Problem, das du lösen willst? Wie definierst du Erfolg? Was muss jemand erreicht haben, wenn der ein Jahr bei dir gearbeitet hat, am Ende des Jahres? Wo muss der stehen, damit du denkst, das war ein guter Hire? Denk an die besten Leute, mit denen du je gearbeitet hast und die ranke die mal vom Besten zum Schlechtesten. Was haben die besten anders gemacht als der Durchschnitt, die müssen ja irgendwas anderes gemacht haben, sonst wären sie nicht die besten."
Da muss man sich einmal hinsetzen und das definieren und dann kommen jedes Mal, also bei jedem Gespräch, das ich bisher gehabt habe, kommen ganz andere Kriterien raus als in der Stellenbeschreibung stehen.
Chris Pyak: Natürlich nicht.
Chris Pyak: Was ist denn, wenn wir mal ganz ehrlich sind, die Funktion von den ganzen Zeugnissen?
Chris Pyak: Weil wir nicht wissen, wonach wir wirklich suchen, müssen wir irgendwelche anderen Kriterien haben. Da hilft halt das Zeugnis. Das Zeugnis ist ein Beweis, ein Beweis, dass wir nichts falsch gemacht haben. Das hat nichts zu tun mit der Qualifikation für den Job, ist nur der Beweis: Wir haben nichts falsch gemacht.
[...]
Ich mache mir wieder viele Freunde.
Chris Pyak: Absolut.
Chris Pyak: Genau.
Chris Pyak: Das Buch gibt es bei Amazon, heißt „How to win Jobs and influence Germans“. Das ist eine Anspielung auf Dale Carnegie’s berühmtes Buch „Wie man Freunde gewinnt“. Das heißt im Englischen nämlich im Original „How to win Friends and influence Peope“. In meinem Buch geht es um „How to win Jobs and Influence Germans“.
Geschrieben ist es einmal für Arbeitgeber, die eine neue Quelle für hochbegabte Leute finden wollen. Aber auch vielleicht für jeden von uns, der nicht so in das DIN-A4-Förmchen reinpasst. Die Leute, die zu jung sind, noch keine Berufserfahrung haben, die Leute, die zu alt sind, zu viel Erfahrung haben, überqualifiziert sind, die Leute, die im genau richtigen Alter sind, aber leider sind sie weiblich und haben gerade geheiratet und bekommen bestimmt bald Kinder.
Chris Pyak: Fürchterlich, fürchterlich, ganz fürchterlich.
Chris Pyak: Leute, die vielleicht um Himmels Willen aus einer anderen Industrie kommen und jetzt hier einen Job haben wollen, die finden in diesem Buch sehr viele gute praktische Strategien, wie sie zu ihrem Traumarbeitgeber durchdringen.
Chris Pyak: Genau.
Chris Pyak: 14,97 Euro. In der gedruckten Version, in der E-Book Version, 9,97 Euro. Es kommt bald eine Neuauflage raus.
*Ivy League: "Die Bezeichnung [...] bezieht sich auf diese Gruppe von acht Universitäten: Brown, Columbia, Cornell, Dartmouth, Harvard, Princeton, Pennsylvania und Yale. Die acht Ivy-League-Universitäten werden als einige der prestigeträchtigsten Universitäten der Welt angesehen, da sie alle unter den besten 20 Universitäten der USA rangieren und sehr selektive Aufnahmequoten, meist im einstelligen Prozentbereich, haben." (Quelle: wikipedia.de)
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