Jede Woche 10 Anfragen von Neukunden! Diese und andere große Versprechungen wabern gelegentlich durch die LinkedIn-Timeline, denn einige findige „Coaches“ locken Nutzer*innen dieses Netzwerks nur allzu gern mit dem schnellen und einfachen Erfolg auf LinkedIn. Auch ich halte LinkedIn für einen Ort, an dem man Kunden gewinnen, Vertrieb machen und richtig gut netzwerken kann. Aber immer mit der richtigen Strategie im Rücken. Wie du LinkedIn strategisch für dich als Unternehmer*in nutzen kannst und worauf du achten solltest, das erfährst du in diesem Artikel.
LinkedIn hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr zu einer der relevantesten Plattformen für Business-Networking entwickelt. Auch oder gerade für Nutzer*innen aus dem deutschsprachigen Raum. Allein die Zahlen zeigen: Hier lohnt ein zweiter Blick.
Daraus ergeben sich viele Möglichkeiten für dein Business. Wichtig ist aber, dass du dir Gedanken machst, wie genau du LinkedIn nutzen möchtest und/oder kannst. Denn: Wie alle anderen Marketing-Maßnahmen ist auch LinkedIn Arbeit und kostet Zeit bzw. Geld.
„Einfach mal machen“ ist manchmal eine gute Idee, wenn man etwas Neues ausprobieren will. Bei der strategischen Nutzung von LinkedIn kann ich das nicht empfehlen. Denn wenn du einfach mal losläufst, dann kann es sein, dass du komplett in die falsche Richtung unterwegs bist und dir die Plattform dann keinen oder kaum Nutzen bringt. Ohne eine gute Basis sind Aktivitäten auf LinkedIn leider oft Zeitverschwendung und können zu Enttäuschung und Frust führen.
Daher stell dir immer folgende Fragen:
Soll LinkedIn dein Raum für Personal Branding sein? Möchtest du bekannter werden, Vertrauen generieren, deine Personenmarke aufbauen? Und darüber zum Beispiel deine Beratungsleistungen oder deine Trainings verkaufen? Viele Coaches und Berater*innen nutzen LinkedIn dafür, eine Personal Brand aufzubauen.
Möchtest du LinkedIn für den Vertrieb nutzen? Und wenn ja, möchtest du direkt verkaufen, Werbung schalten oder Content Marketing betreiben? Wie genau möchtest du das Interesse deiner Interessenten wecken?
Möchtest du als Unternehmen Mitarbeiter*innen rekrutieren? Auf LinkedIn sind auch viele Talente auf Jobsuche, daher ist die Plattform ein guter Ort für Recruiting.
Frage dich also: Was soll LinkedIn für dich sein? Und dann richte deinen Fokus ganz klar auf dieses Ziel aus.
Natürlich können sich diese Ziele auch bedingen. Wenn du eine starke Personal Brand aufgebaut hast, dann kannst du darüber auch verkaufen oder Mitarbeiter*innen gewinnen. Denn die Basis dafür ist Vertrauen.
Du kannst also mit Präsenz und Content Marketing auf dich aufmerksam machen. Aber du kannst LinkedIn auch als riesige Datenbank ansehen für Kundengewinnung oder Recruiting. Die Plattform bietet dir mächtige Suchfunktionen und Filter für diese Zwecke.
Keine der beiden Vorgehensweisen ist besser oder schlechter. Sie sind einfach unterschiedlich. Welche du nutzen möchtest, darüber solltest du dir klar sein.
Ob über Content Marketing oder die Suchfunktion: Du brauchst Klarheit darüber, wen du eigentlich ansprechen möchtest.
Du kannst nicht alle gleichzeitig erreichen, daher brauchst du hier eine klare Strategie und Ausrichtung. Denn davon hängen Ansprache, Wortwahl, Fokus, Thema und noch viele weitere Faktoren ab.
In meiner Beratung erarbeiten wir für diese Zwecke Personas. Denn wenn du genau weißt, wen du erreichen willst, dann weißt du auch, welche Wege, Worte und Themen du wählen musst.
Hier braucht es eine ehrliche Einschätzung, denn wie ich schon sagte: Alle Aktivitäten auf LinkedIn kosten dich Zeit. Welche Ziele du auch immer verfolgst – Erfolg wird sich nicht super schnell und leicht einstellen. Das kann schon mal zu Enttäuschungen führen, wenn Fortschritte nicht sofort sichtbar sind.
Daher frage dich – und zwar ehrlich: Wie viel Zeit hast du zur Verfügung, um
Und wenn du merkst, dass du LinkedIn strategisch für dein Business nutzen willst, aber eigentlich gar keine Zeit dafür hast, frage dich, ob du die finanziellen Mittel hast, um diese Aufgaben teilweise oder komplett auszulagern. Es gibt für alle Aufgaben Experten, aber die wollen bezahlt werden.
Um Frust zu vermeiden, achte unbedingt darauf, dass deine Ressourcen zu deinen Zielen passen.
Die Basis für eine strategische Nutzung von LinkedIn ist dein Profil. Gib dir Mühe beim Ausfüllen und achte darauf, dass Besuchern klar wird, wofür du stehst, was du kannst und was du anbietest.
Für diese Klarheit auf deinem Profil brauchst du die Antworten auf die Fragen oben.
Um für Interessenten auffindbar zu sein, ist es auch wichtig, den Bereich „Serviceleistungen“ auszufüllen. Mach dir Gedanken darüber, wie du wirken willst.
Solltest du dein Profil schon erstellt haben, lohnt sich dennoch ein strategischer Blick darauf. Man kann immer optimieren, daran schrauben, die Botschaft klarer machen. Manchmal hilft da auch ein Blick von außen, denn wir haben alle unsere blinden Flecke. In meiner Beratung bin ich dein zweites Paar Augen und kann dich auf Dinge hinweisen, die du vielleicht nicht selbst sehen kannst. Und ich kann ermutigen, auch das zu präsentieren, was du dir selbst vielleicht (noch) nicht zutraust.
Wenn du dein Profil erstellt hast, ist der zweite Schritt die Unternehmensseite auf LinkedIn. Denn hier hast du noch einmal ganz andere Möglichkeiten, dein Business zu präsentieren. Du kannst zum Beispiel einen Link zu deiner Website setzen oder dein Logo platzieren. Ich halte eine Unternehmensseite für einen äußerst wichtigen Teil der LinkedIn-Strategie.
Jetzt hast du die Strategie und du hast die Grundlagen geschaffen. Damit kannst du dich daran machen, neue Kontakte zu finden, aktiv zu werden, zu posten und so nach und nach dein Netzwerk aufzubauen.
So findest du Kontakte auf LinkedIn:
Am Anfang lohnt es sich, das Netzwerk etwas breiter aufzubauen, denn dann lernt LinkedIn, welche Inhalte und Kontakte es dir empfehlen kann. Später kannst du Kontakte wieder entfernen, wenn du merkst, dass sie doch nicht so gut zu dir und deinem Business passen.
Falls du dich fragst, ob du Kollegen oder Wettbewerber aus deinem Netzwerk entfernen solltest: Das ist nicht immer die beste Entscheidung. Menschen, die etwas ähnliches anbieten wie du, können dir gute, neue Impulse geben und dich weiterempfehlen. Denn sie können einschätzen, wofür du genau Expert*in bist und welche Aufträge zu dir passen könnten. Oft wissen diese Menschen das sogar besser als fachfremde Kontakte. Daher: Hab keine Angst vor „Konkurrenz“, denn sie kann dein Netzwerk durchaus bereichern.
Manchen Menschen fällt es schwer, sich mit ihrem eigenen Content zu präsentieren und für manche ist es auch eine Hürde, öffentlich zu kommentieren und in den Austausch zu gehen. Das ist aber gar nicht schlimm, denn es muss nicht immer öffentlich sein!
In LinkedIn-Gruppen kannst du dich in einem kleineren Rahmen über Themen und Branchen austauschen. Auch durch Interaktion auf diesen kleineren Bühnen kannst du als Expert*in wahrgenommen werden und dich positionieren. Sichtbar sein muss nicht heißen, ständig Content in den Feed zu schicken.
Wenn dein strategisches Ziel auf LinkedIn aber Reichweite ist, dann brauchst du einen Redaktionsplan. Denn dann sollte dein Content auf deine Business-Strategie einzahlen. Wann sind wichtige Events, wann sind Launches, welcher Content weist auf welches Produkt oder welche Dienstleistung hin?
Um solche Themen und Termine im Blick zu haben, kannst du einen Plan erstellen oder dir gegebenenfalls erstellen lassen – je nachdem, wie die Ressourcen für deine LinkedIn-Strategie verteilt sind.
Um dauerhaft strategisch auf LinkedIn unterwegs zu sein, musst du dich zusätzlich regelmäßig mit den Funktionen dieser Plattform beschäftigen. Denn du kennst das: Immer mal wieder gibt es Änderungen an Profil, am Algorithmus, an bestimmten Funktionen. Manchmal wird eine Funktion hinzugefügt, dann wieder eine entfernt. Wenn du am Ball bleibst, kannst du auf solche Veränderungen reagieren.
Folge mir gern (zum Beispiel auf LinkedIn), abonniere meinen Newsletter oder hab meinen Content im Blick, um nichts zu verpassen. Es ist wichtig, sich regelmäßig mit den Funktionen zu beschäftigen, um kein Potenzial zu verschenken.
Um LinkedIn für dein Business ideal zu nutzen, kannst du auch auf Zusatzfunktionen und Tools zurückgreifen.
Eine Möglichkeit ist die Browsererweiterung LeadDelta, mit der du dein LinkedIn-Netzwerk organisieren, strukturieren und dadurch besser überblicken kannst. Du kannst zum Beispiel Tags und Notizen für alle deine Kontakte vergeben oder personalisierte Nachrichten an mehrere Kontakte verschicken. Das bedeutet nicht, dass du per copy und paste alle deine Kontakte mit Spam-Nachrichten überziehen sollst – das sollest du auf keinen Fall tun. Es geht um einen strategischen Umgang mit deiner Zeit: Mit LeadDelta kannst du deine Kontakte mit einmaligem Zeitaufwand strategisch anschreiben.
Eine andere Möglichkeit, noch mehr aus LinkedIn „herauszuholen“, ist der Sales Navigator. Du hast sicher schon davon gehört, denn der bietet sehr interessante Funktionen für dein strategisches Marketing auf LinkedIn.
Schau dir gern meine Einführung auf YouTube an: Was ist der LinkedIn Sales Navigator? Was kann er, wer braucht ihn? Eine Einführung
Aber auch hier solltest du dir darüber klar sein, was genau du eigentlich willst, was du brauchst und ob du die nötigen Ressourcen hast. Kein Tool der Welt macht die Arbeit für dich, ohne dass du etwas dafür einsetzen musst.
Anfangs können die vielen Möglichkeiten, die dieses Netzwerk bietet, erst einmal überfordern. Aber indem du dir von Anfang an die richtigen Fragen stellst, richtest du deine Aktivitäten auf LinkedIn strategisch aus.
Mach nicht den zweiten Schritt vor dem ersten. Wenn du die passende Strategie entwickelt und die Grundlagen geschaffen hast, kannst du dein Netzwerk aufbauen. Das geht nicht von heute auf morgen, lohnt sich aber langfristig.
Was denkst du?