Neulich sprach ich mit einem Freund über das "Kontakte knüpfen" auf Veranstaltungen. Dabei sagte er kategorisch: "Mir liegt das überhaupt nicht, an so einem Termin auf fremde Leute zuzugehen, mit denen über irgendetwas zu sprechen, und dann zum nächsten zu wandern."
Sein Unwillen war ihm richtig anzumerken.
Er fuhr fort: "Wenn es mich aber inhaltlich interessiert, dann fällt es mir leicht, auch mit jemandem ins Gespräch zu kommen, den ich gar nicht kenne. Dann fühle ich mich wohl und das Kennenlernen passiert wie von selbst."
Vielleicht hängt das Unbehagen, das Zögern, das manche beim Stichwort "Du musst Kontakte knüpfen" empfinden, ja genau mit diesem "Du musst" und dem "Kontakte knüpfen" zusammen.
Denn ganz eigentlich geht es beim Netzwerken ja darum, in Beziehung zu gehen. Eine Beziehung zu jemandem aufzubauen, in der ich von mir etwas gebe, zum Beispiel Interesse oder Wertschätzung, und einfach dadurch eine Verbindung zu der anderen Person aufbaue.
Denn Kontakte an sich, also die wie auch immer aufzeigbare Verknüpfung zwischen zwei Menschen, sind erst einmal nur so etwas wie "tote Materie". Erst das "In-Beziehung-Sein" verbindet uns mit der anderen Person.
Es spielt keine so große Rolle, ob wir online oder im richtigen Leben in Beziehung gehen. Ich stelle allerdings fest, dass es leichter fällt, wenn man sich schon mal begegnet ist oder zumindest mal die Stimme oder das Gesicht virtuell erlebt hat.
*Dieser Beitrag ist inspiriert vom #10minBlog meiner Kollegin Maren Martschenko und wurde innerhalb von 10 Minuten geschrieben. Eine wunderbare Idee, um ins Tun zu kommen. Probiere es doch einfach selbst aus: Den Timer auf 10 Minuten stellen, Thema wählen, schreiben, nur Rechtschreibfehler verbessern, veröffentlichen.
Bild: Marie Maerz/photocase.de
Was denkst du?