"Schnell und schmutzig" lautet mein momentanes Business-Motto, "Quick & dirty" also, wie die Amerikaner*innen sagen. Meiner Meinung nach sollten wir viel öfter unsere lineare Herangehensweise an Herausforderungen verlassen und einen Ansatz versuchen, der das Erreichte sieht und nicht das, was wir noch nicht geschafft haben. Daher bin ich auch ein großer Fan der "2-Minuten-Regel" der Autorin Gretchen Rubin.
Das und ein feines Shout-out am Ende erwartet euch in dieser Episode.
Ich denke viel darüber nach, wie ich Menschen dazu bringen und ermutigen kann, ihr Netzwerken strategisch anzugehen - und sie wirklich ins Tun zu bringen. In meinen Vorträgen oder Seminaren höre ich immer wieder: "Stimmt, ich müsste das mal angehen." - "Leider habe ich echt zu wenig Zeit dafür." Nur leider vergeht der Schwung nach einem Vortrag auch schnell und dann verschwinden die guten Vorsätze in der Schublade.
Mit ist aber wichtig, dass meine Kunden und Zuhörer ins Tun kommen und ihren Plan auch umsetzen. Also geht es darum, diese Verhaltensmuster zu unterbrechen und Methoden zu entwickeln und einzusetzen, um an die Aufgaben heranzugehen und umzusetzen.
Doch zunächst möchte ich darauf eingehen, was uns hindern könnte, in die Umsetzung zu gehen:
Grundsätzlich sind wir Deutschen ja berüchtigt dafür, eben alles vorauszuplanen und dann umzusetzen. Vor der Entwicklung eines Programms oder einer Maschinen gibt es dann erst einmal ein Pflichtenheft. Dass es auch anders geht, lernte ich vor Jahren, als ich einen jungen Ingenieur interviewte, der in den USA arbeitete. Er erzählte davon, dass dort ganz anders gearbeitet würde. Oft würde dort überlegt, welche Aufgabe es geben und welche Herangehensweise möglich wäre - und "dann fangen die einfach an. Wenn es dann nicht funktioniert, geht man eben einen anderen Weg."
"Das Erstaunlich ist", so erzählte er weiter, "Das Ergebnis ist am Ende nicht schlechter!" Mittlerweile sind solche iterativen Prozesse, zum Beispiel beim Design Thinking, auch hier angekommen und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Es ist gar nicht so einfach, sich von den einmal gelernten Glaubenssätzen und Denkmustern zu lösen. Das merkte ich, als ich vor ein paar Jahren beschloss, die Kraulwende zu lernen. Aber es geht.
Für dein Netzwerken gilt das genauso. Auch hier kannst du für dich beschließen, dass der Spruch "Netzwerken braucht so viel Zeit." für dich nicht mehr gilt.
Wenn du denkst, dass du wirklich wenig Zeit hast, akzeptiere das erst einmal für dich.
Von der US-Amerikanerin Gretchen Rubin habe ich die Regel übernommen:
Übertragen auf dein Netzwerken könnte das bedeuten:
Wenn du wirklich nur 2 Minuten jeden Tag auf dein Netzwerken verwendest, sind es am Ende der Woche immerhin schon 10 Minuten.
Das ist aber wenig, denkst du vielleicht.
Stimmt. 10 Minuten in einer Woche sind nicht wirklich viel im Vergleich zu den 3 bis 10 Stunden, die ich empfehle.
Aber es ist ein Anfang. Du fängst an, deinen Netzwerkmuskel zu trainieren. Und es ist mehr als nichts.
Wenn du nämlich immer nur sagst, dass du dafür keine Zeit hast, dann passiert eben gar nichts.
Leider ist unsere Sichtweise oft, dass wir erst dann etwas geleistet haben, wenn wir etwas Tolles und vor allem viel geleistet haben. Dabei ist jeder kleine Schritt ein erster Schritt von vielen. Und kleine Schritte machen es leichter, mit einer Aufgabe anzufangen.
Wenn du dich erst einmal an die 2-Minuten-Regel gewöhnt hast, kannst du ja vielleicht 5 oder 10 Minuten oder sogar eine Viertelstunde investieren. Wenn du etwas mehr Übung hast, gehen dir manche Aufgaben auch leichter von der Hand.
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Bild: Marie Maerz/photocase.de
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